Kindesvernachlässigung frühzeitig verhindern

Die Schlagzeilen zu Kindesvernachlässigungen sind noch deutlich im Bewusstsein der Öffentlichkeit. Das Beste wäre es, so rechtzeitig einzugreifen oder Unterstützung zu gewähren, dass es dazu erst gar nicht kommt. Dazu hat die bündisgrüne Fraktion einen Antrag eingereicht.

14.02.08 – von J. Bartsch, Grüne Fraktion –

Der Kreis Wesel richtet eine Koordinationsstelle für ein kreisweites Frühwarnsystem ein, um im Bereich der kindlichen Gesundheitsgefährdung durch Eltern und soziale Umgebung schnell und unbürokratisch Hilfe vermitteln zu können. Diese Stelle soll im Kreisgesundheitsamt angesiedelt werden.

Begründung:

Durch die anhaltende Berichterstattung über Vernachlässigung, Misshandlung und Tötungen von Kindern, vor allem auch von Babys und Kleinkindern, ist die Bevölkerung höchst sensibilisiert. Die Bereitschaft, Zeichen von Verwahrlosung und Gewaltanwendung zu erkennen und zu melden, wächst. Allerdings wissen die Bürger und Bürgerinnen in den seltensten Fällen, wo sie sich hinwenden sollen. Bei Polizei und Ordnungsbehörden wird nur in ganz gravierenden Fällen Anzeige erstattet. Das gilt auch für qualifizierte Hinweise von Ärzten sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeuten.

Die Koordinationsstelle des Gesundheitsamtes soll eine niedrigschwellige Möglichkeit (Hotline) schaffen, um Beobachtungen mitzuteilen. Geschulte Mitarbeiter sollen entscheiden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Infrage kommen z.B. Hilfen bei der gesundheitlichen Beratung, Vermittlung in die Projekte der Wohlfahrtspflege wie „Startchancen“, „Weidenkorb“, „Fitkids“, Information des zuständigen Jugendamtes, um die dort gegebenen Möglichkeiten auszuschöpfen, und möglicherweise auch polizeiliches Eingreifen.

Wir sind uns darüber bewusst, dass wir auch damit leider nicht allen Kindern im Kreis Wesel helfen können, wir glauben aber, dass jedes gerettete Kind den Einsatz lohnt.

 

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Anträge | Kreisfraktion