Hovest und die Kiesgewinnung

01.02.11 –

Herr Ludger Hovest (SPD) hat sich wohl vorgenommen, in den Kreis der Vernichter der niederrheinischen Landschaft aufgenommen zu werden und übertrifft noch in seinen Forderungen Herrn H. Ellerbrock (FDP). Nach Meinung von Herrn Hovest und dem Willen aller Beteiligten (wer auch immer das ist?), soll das Planungsrecht geändert werden, um ohne Not noch schneller ein Stück niederrheinisches Kulturerbe zu vernichten.

Er sagt weiter, „wenn sowieso alle einig sind“, könne der Bereich Bislich-Vahnum schon früher planerisch frei gemacht werden. Wie er zu der Erkenntnis kommt, dass sich alle einig sind, kann der Bürger vom Niederrhein nicht nachvollziehen. Die Bewohner der Region werden wieder einmal nicht gefragt. Hier wird selbstherrlich über den Kopf des Bürgers hinweg entschieden.

Um Überschwemmungsraum zu schaffen, brauchen keine neuen Flächen ausgebaggert zu werden. Und um Biotope zu schaffen sind jetzt schon in dem angesprochenen Bereich genügend Wasserflächen vorhanden. Man kann nicht nachvollziehen, dass mit Billigung der Politik, d.h. wissentlich und vorsätzlich, durch Auskiesung in wenigen Jahren eine Jahrhunderte alte Landschaft unwiederbringlich zerstört und in eine vom Bürger nicht gewollte Seenlandschaft umgewandelt wird. Es ist erschreckend, dass es offensichtlich derzeit keine Auskiesungs- und Verwendungsbilanzierung gibt. Eine entsprechende Informationsgrundlage wäre sehr hilfreich. Es fehlt somit der Nachweis, welche Mengen an Sand und Kies verbraucht und für welche Zwecke diese verwendet wurden.

Nur anhand solcher Daten kann festgestellt werden, wie groß der Bedarf in Zukunft sein wird und in welchem Maße vermehrt Ersatzstoffe (Recyclingstoffe) verwendet werden können. Weiterhin sollte von der Kiesindustrie dargelegt werden, welche Mengen in andere Regionen transportiert bzw. ins Ausland exportiert werden. Die Kies- und Sandvorkommen sind endlich und es sollte dementsprechend sorgsam damit umgegangen werden. Es darf an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass die Auskiesung einen direkten Eingriff in die Natur und die Landschaft darstellt. Somit hat die Auskiesung direkte und indirekte Auswirkungen auf die natürlichen Schutzgüter Wasser, Boden, Luft, Natur und Landschaft und auf den Menschen. Man kann nur hoffen, dass die Politik keine Ausnahme vom Landesentwicklungsplan zulässt und dadurch Stück Niederrhein erhalten bleibt.

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