Trick: Keine Gentechnik gegen den Willen der VerbraucherInnen!

Zwei Entwicklungen machen der Landwirtschaftsexpertin in der Grünen Kreistagsfraktion Wesel, Ulrike Trick, große Sorgen:

10.02.14 –

Zwei Entwicklungen machen der Landwirtschaftsexpertin in der Grünen Kreistagsfraktion Wesel, Ulrike Trick, große Sorgen:


„Derzeit steht in Brüssel die Abstimmung über die Zulassung der Genmaissorte 1507 des amerikanischen Unternehmens Pioneer auf der Tagesordnung. Während die CDU/SPD-Koalition in Berlin noch im Koalitionsvertrag vorgibt, die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegen grüne Gentechnik anerkennen zu wollen, wird sich die Bundesregierung nun bei der Abstimmung enthalten, was de facto einer Zustimmung gleichkommt. Das Verständnis der neuen Koalition in Berlin für die Ängste der Bevölkerung entpuppt sich so als nur geheuchelt.“

 

Der Genmais 1507, so Trick weiter, produziere deutlich mehr Insektengift als der von der ehemaligen Agrarministerin Ilse Aigner 2010 verbotene Mais Mon 810 und sei somit noch bedenklicher. Die Artenvielfalt leide massiv darunter, weil er Insekten gefährde, die für den Maisanbau völlig unschädlich seien.

 

Trick: „Die schwarz-rote Bundesregierung erweist sich so als ignorant gegenüber den Wünschen der Bevölkerungsmehrheit. Die Enthaltung in dieser wichtigen Frage ist der Versuch, sich durchzumogeln und zeigt keinerlei Rückgrat.“

 

Einen weiteren kritischen Punkt sieht Trick in der mangelhaften Transparenz: „Damit Verbraucherinnen und Verbraucher eine echte Wahl haben, müssen die Produkte, in denen Gentechnik steckt, auch entsprechend gekennzeichnet werden. Was wir brauchen ist eine Kennzeichnungspflicht für tierische Produkte, die mit Gentechnik-Futter hergestellt wurden, und für Gentechnik-Pflanzen, die zum Beispiel in Biogasanlagen zum Einsatz kommen. Alle mitGentechnik hergestellten Produkte müssen als solche klar erkennbar sein.

 

Doch die Europäische Kommission lehne eine umfassende Transparenz über den Einsatz von Agrar-Gentechnik bei Lebensmitteln ab. Begründet werde dies damit, dass die VerbraucherInnen bereits heute umfassend über die Existenz von genveränderten Organismen in Lebensmitteln und Futter informiert seien.

 

Trick: „Diese Argumentation ist abenteuerlich und falsch, denn es werden in der Europäischen Union auch jetzt viele Tierprodukte mit Hilfe von Agrar-Gentechnik hergestellt und verkauft, ohne dass dies für die Verbraucher durch eine entsprechende Kennzeichnung erkennbar wäre. Gentechnisch veränderte Zutaten in Lebensmitteln müssen zwar deklariert werden, nicht aber Produkte wie Fleisch oder Milch, für deren Erzeugung gentechnisch veränderte Futtermittel zum Einsatz kamen.“

 

Trick abschließend: „Dies lässt nichts Gutes für das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA erwarten, das derzeit hinter verschlossenen Türen verhandelt wird. Mit immer mehr Menschen teile ich die Befürchtung, dass damit zahlreiche europäische und deutsche Standards in vielen Bereichen gefährdet werden, auch und gerade im Bereich der Lebensmittel.

 

Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen eine klare und lückenlose Kennzeichnung von gentechnisch hergestellten Nahrungsmitteln in der gesamten Produktionskette. Wer Gentechnik ablehnt, soll dies auch tun können!

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