Trick: „Antibiotikaresistente Keime sind ein großes Problem“

Bei stichprobenmäßigen Tests von Grillfleisch im Auftrag der grünen Bundestagsfraktion waren antibiotikaresistente Keime (MRSA) auf Grillfleisch gefunden worden. 4 von 28 Proben in 13 Städten Deutschlands wurden positiv getestet.

18.08.14 –

Bei stichprobenmäßigen Tests von Grillfleisch im Auftrag der grünen Bundestagsfraktion waren antibiotikaresistente Keime (MRSA) auf Grillfleisch gefunden worden. 4 von 28 Proben in 13 Städten Deutschlands wurden positiv getestet.

Ulrike Trick, stellvertretende Vorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion, wertet dies so: „Die Ergebnisse zeigen erneut, dass mit dem Einsatz von Antibiotika in der industrialisierten Tierhaltung ein Pulverfass existiert, dessen Größe nicht abzuschätzen ist und das jederzeit explodieren kann.“

 

Gefahr für den Menschen

 

Die Untersuchungsergebnisse müssen vor dem Hintergrund des gleichzeitigen Einsatzes von Antibiotika in der Tier- und Humanmedizin betrachtet werden: Je häufiger Antibiotika eingesetzt werden, desto eher werden die Krankheitserreger resistent gegen diese Mittel. Trick: „Der Einsatz in der industrialisierten Tierhaltung befördert die Resistenzbildung und das so erzeugte Fleisch gefährdet die VerbraucherInnen.“

 

Aktuell werden in Deutschland in der Tiermedizin 1.450 Tonnen Antibiotika eingesetzt. Im Vergleich dazu kommen in der Humanmedizin ca. 300 Tonnen zum Einsatz. Im europäischen Vergleich liegt der Antibiotikaeinsatz je kg Fleisch in Deutschland sehr hoch.

 

Obwohl im Vergleich zu 2012 der Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin leicht gesunken ist, ist der Verbrauch von Reserveantibiotika von 2011 bis 2013 um 5 t gestiegen. Dieser ansteigende Einsatz von Reserveantibiotika, die bei der Bekämpfung multiresistenter Keime das letzte Mittel darstellen, ist verantwortungslos. Wenn auch diese letzte Waffe wirkungslos wird, gibt es für viele Patienten keinerlei Rettung mehr.

 

Grund für den massiven Antibiotikaeinsatz ist die Haltung der Tiere auf engstem Raum. Zwar schreibt eine vor kurzem in Kraft getretene Änderung des Arzneimittelgesetzes eine Dokumentationspflicht für den Arzneimitteleinsatz bei allen Masttieren in der Landwirtschaft vor.

 

Trick: „Dies allein reicht aber nicht. Ohne eine grundlegende Änderung in der Tierhaltung werden wir die Probleme nicht in den Griff bekommen. Die Massentierhaltung muss durch eine artgerechte Tierhaltung ersetzt werden. Erst dann wird man den auch für den Menschen so problematischen Medikamenteneinsatz deutlich reduzieren können.“

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