Touristik-Agentur NiederRhein: Grüne Kreistagsfraktion antwortet DEHOGA

In einem Anschreiben an die bündnisgrüne Kreistagsfraktion äußerte die Geschäftsstelle Niederrhein-Ruhr der DEHOGA ihre Sorge, dass von einer Infragestellung der Touristik-Agentur NiederRhein (TAN) Hotellerie und Gastronomie negativ betroffen wären. Nachstehend die Antwort der bündnisgrünen Kreistagsfraktion an die DEHOGA:

10.03.03 –

„Wir danken Ihnen für Ihr Schreiben zur Diskussion um die Tourismus-Förderung am Niederrhein und Ihr darauf bezogenes Positionspapier. Die darin zum Ausdruck kommende Sorge um eine erfolgreiche Stärkung des Tourismus in unserer Region verstehen wir. Erlauben Sie uns, die Auffassung der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen kurz darzulegen.

Vorausschicken möchten wir, dass wir das Thema „Tourismusförderung“ bereits seit längerem intensiv bearbeiten, wie Sie in der Vergangenheit auch der Presse entnehmen konnten.
Wir betrachten den Tourismus am Niederrhein als einen für die Zukunft höchst bedeutsamen Wirtschaftsfaktor, dessen Potenziale leider noch nicht überall richtig eingeschätzt werden. Eine funktionierende touristische Vermarktung des gesamten Niederrheins ist für eine positive wirtschaftliche Entwicklung der Region unverzichtbar.
Allerdings ist auch zur Kenntnis zu nehmen, dass die Stadt Duisburg ihren Ausstieg beschlossen hat. Darauf muss die Politik in den verbleibenden Kreisen reagieren.

Zudem ist die bisherige Konstellation in der TAN mit einer Großstadt und zwei Flächenkreisen problematisch und wegen der damit verbundenen unterschiedlichen Interessen wahrscheinlich auch nicht effektiv genug.

Schließlich steht der Vorwurf im Raum, ob die TAN nicht etwas einseitig auf den Kreis Kleve ausgerichtet ist.

Vor dem Hintergrund dieser kritischen Aspekte stellt sich die Frage, ob Kleve und Wesel ab 2004 allein die Tourismusförderung betreiben sollten.

Wir denken nein. Vielmehr stimmen wir mit der von Ihnen im Positionspapier skizzierten Idee überein, weitere Partner mit ins Boot zu holen und damit den Tourismus am gesamten Niederrhein zu stärken.

Die Vorteile lägen auf der Hand:
- Ein Tourismusverbund mit weiteren Kreisen/Städten des Niederrheins würde die Angebotspalette vergrößern.
- Ein verbreitertes touristisches Angebot ließe sich in einem größeren Rahmen präsentieren und erfolgreich bewerben.

Voraussetzung für das Gelingen einer solchen touristischen Neukonzeption sind die Gleichrangigkeit der jeweiligen Partner und die Gleichartigkeit der Interessen.

Mit anderen Worten, wo Tourismus-Region Niederrhein drauf steht, muss auch typisch Niederrheinisches enthalten sein.

Vor diesem Hintergrund hat die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen die Kündigung der Kooperation befürwortet, nicht, um die TAN ersatzlos zu zerschlagen, sondern um sie in einen größeren und leistungsfähigeren Kontext aufgehen zu lassen. Die Erfolge der Aufbauarbeit der TAN in den letzten Jahren, auf die Sie ja auch Bezug nehmen, stellen für uns eine erste positive Grundlage für den Ausbau einer leistungsfähigen touristischen Infrastruktur am Niederrhein dar. Sie können versichert sein, dass wir uns in diesem Sinne weiterhin intensiv politisch engagieren werden, um dem Tourismus am Niederrhein eine hervorgehobene wirtschaftliche Rolle zu gewährleisten.

Abschließend möchten wir noch einmal um Verständnis dafür bitten, dass wir Ihrer Einladung zum politischen Gedankenaustausch nicht Folge leisten konnten. Der von Ihnen vorgegebene Termin um 11.00 Uhr macht es Berufstätigen schwer, wenn nicht gar unmöglich, an einem solchen Gespräch teilzunehmen.

Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie in Zukunft bei ähnlichen Einladungen, denen wir gerne nachkommen würden, die Terminierung etwas arbeitnehmerfreundlicher gestalten könnten.“

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