RAG will Bergbau-Leiden im Kreis Wesel verlängern

Der Bergbau hat am Niederrhein schon viele schwere Narben hinterlassen. Nun soll das Leiden durch eine veränderte Nutzung der Bergehalden auch noch unnötig verlängert werden.

15.05.08 –

„Wenn es so käme“, so Elisabeth Hanke-Beerens, Kreistagsmitglied und umweltpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, „wäre das eine weitere Zumutung durch den Bergbau.“

Der Bergbau hinterlässt uns am Niederrhein viele künstliche Hügel, die Bergehalden, die mehr schlecht als recht in Teilen rekultiviert und für die Freizeitnutzung hergerichtet wurden.

Jetzt, mit dem sich abzeichnenden Ende des Kohleabbaus, ließen sich eine raschere Schließung dieser Abraumdeponien und eine frühere Nutzung durch die Allgemeinheit erreichen.

Stattdessen denkt die RAG aber darüber nach, wie die noch nicht ausgeschöpften Bergehalden anderen Entsorgern angeboten und mit anderen Abfallstoffen gefüllt werden können.

Konkret geht es im Kreis Wesel um die Bergehalden Kohlenhuck in Moers an der Grenze zu Rheinberg und um die Lohberg-Nord-Erweiterung in Hünxe. Laut RAG bieten die 2 Halden noch ein Restvolumen von 40 Millionen Tonnen für mineralische Stoffe. Die Ausschöpfung dieser Menge könnte eine Nutzungsdauer der Halden bis 2020 mit sich bringen.

Das wäre ein gutes Geschäft: Die RAG rechnet mit einem Rohertrag von 3 Euro je Tonne – bei den besagten 40 Millionen Tonnen Restvolumen eine Einnahme von insgesamt 120 Millionen Euro!

Elisabeth Hanke-Beerens: „Die Belastungen für Mensch und Umwelt dürfen sich nicht aus Profitgründen zur unendlichen Geschichte entwickeln. Ich fordere die Landesregierung auf, hier aktiv zu werden. Das frühere Ende des Bergbaus muss dazu genutzt werden, die unschönen Bergehalden so schnell wie möglich wieder zu begrünen und für die Menschen nutzbar zu machen.“

 

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