"Perspektiven für einen nachhaltigen Rohstoffabbau in NRW"

Der Flächenfraß durch Rohstoffabbau liegt um ein vielfaches höher als angenommen. Dabei hat NRW unter allen Bundesländern die höchste Rohstoff-Fördermenge pro Fläche. Das schlecht zugängliche Datenmaterial behindert eine notwendige breite öffentliche Diskussion.

07.02.07 –

Es ist unverständlich, dass gerade am Niederrhein die Heimat der Menschen, eine alte, gewachsene Natur- und Kulturlandschaft, schlicht unter ihren Füßen weggebaggert wird. Gleichzeitig transportieren große Frachtschiffe diesen Rohstoff in rauen Mengen rheinabwärts nach Holland, einem Hauptabnehmer von Kies und Sand aus NRW. Die Niederlande selbst gehen mit ihren Rohstoffen weitaus umweltschonender und zurückhaltender um.
Während Minister Uhlenberg mit Überzeugung über Flächenschutz redet, handelt die Kies- und Sandindustrie z. B. am Niederrhein im Großen Stil.

Flächenverbrauch ist eines der drängendsten Umweltprobleme. Wenn Uhlenberg es mit seinem öffentlichen Eintreten für Flächenschutz ernst meint, muss er nun handeln statt reden und die Bagger am Niederrhein stoppen. Geboten ist ein Rohstoffabbau mit Maß und Vernunft, der auch Natur und Heimat schützt.

Der tiefe Eingriff in das europaweit ergiebigste Grundwassersystem ist bisher sorglos praktiziert worden. Dabei wird das Grundwasser unwiederbringlich geschädigt, auch Krankheitserreger kommen dadurch leichter ins Wasser. Bedrohlich sind mittlerweile die Absichten der Kies- und Sandindustrie, auch in Wasserschutzgebieten abzugraben. Wasser ist unser wichtigstes Grundnahrungsmittel. Der Schutz des Wassers, der zukünftige Umgang mit dem Rohstoffabbau und die Bewältigung der Folgen zählen zu den großen Heraus­forderungen der nächsten Jahre in NRW.

Die grüne Landtagsfraktion hat eine Große Anfrage an die Landesregierung gerichtet, um Transparenz der Daten für die Öffentlichkeit herzustellen. Bisher sind nur Eingeweihte in Ansätzen über die Ausmaße des Rohstoffabbaus in der Region informiert.

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