Land sucht NRW-Slogan für zehn Millionen Euro

29.11.07 –

Das Vorhaben der Landesregierung, mit einem Aufwand von zehn Millionen Euro einen neuen Werbespruch für NRW „erfinden“ zu lassen und ihn ab 2008 international einzuführen, ist auf massive Kritik der Opposition gestoßen. Die Ausgaben seien unnötig. Das Geld solle lieber für das Projekt „Warme Mahlzeit in der Schule“ verwendet werden, so die SPD-Politikerin Gisela Walsken. Für die stellvertretende Fraktionschefin ist der ins Spiel gebrachte Slogan „Europe‘s creative heartbeat“ (Europas kreativer Herzschlag) nicht nachvollziehbar: „Das ist kein Slogan, der in NRW zu vermitteln ist. Das Geld dafür ist rausgeschmissen.“ Walsken spricht von einer überflüssigen Image-Kampagne; die Regierung gebe ohnehin viel Geld für Repräsentationszwecke aus. Doch einen guten Ruf verschaffe sich NRW nicht durch Geld, sondern nur durch eine gute Politik.

Im NRW-Wirtschaftsministerium, das für diese Kampagne zuständig ist, heißt es, die Ausgaben erstreckten sich über drei Jahre. Da die Aktion vor allem im Ausland greifen soll, sei ein englischer Slogan ratsam. „Wir wollen Investoren gewinnen, und dafür muss man schon etwas tun“, so ein Ministeriumssprecher zu unserer Zeitung. Die Kosten bewegten sich im Rahmen der üblichen Sätze; die Ausschreibung werde europaweit erfolgen.

Die Grünen haben unterdessen kritisiert, dass das NRW-Schulministerium vierteljährlich ein Magazin zur Schulpolitik herausgeben will und seinen Werbeetat dafür auf 860000 Euro verdoppelt habe. Sigrid Beer: „Wir fordern, die Sommer-Prawda schon vor dem ersten Erscheinen einzustampfen.“ Das Ministerium kontert, es handle sich um „wichtige Informationen für Eltern aus erster Hand“. Dies sei auch in anderen Ländern so üblich.

Auf Kritik ist auch gestoßen, dass Tagesthemen-Sprecher Tom Buhrow für seine Moderation der NRW-Staatspreis-Verleihung angeblich mindestens 8000 Euro vom Land bekommen soll.

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