Fracking – Lobby im Vormarsch

Die Energiekonzerne haben sich die potenziellen Abbaugebiete von Schiefergas z.B. in NRW längst aufgeteilt, wegen der heftigen Kritik von BürgerInnen und den Auflagen von Bund und Land existiert aber ein Moratorium, Forschungs- und Probebohrungen sind derzeit kaum möglich.

09.04.14 –

Die Energiekonzerne haben sich die potenziellen Abbaugebiete von Schiefergas z.B. in NRW längst aufgeteilt, wegen der heftigen Kritik von BürgerInnen und den Auflagen von Bund und Land existiert aber ein Moratorium, Forschungs- und Probebohrungen sind derzeit kaum möglich.

Nun versuchen Politiker von CDU, SPD und FDP offenbar, den breiten Widerstand gegen Fracking in der Bevölkerung aufzuweichen.

 

EU-Kommissar Günther Oettinger setzt sich z.B. für ein Fracking-Pilotprojekt in Deutschland ein. Auch der Gelsenkirchener Bundestagsabgeordnete Oliver Wittke (CDU), Thomas Geisel (SPD Düsseldorf) sowie Bernd Westphal, der für die SPD im Energieausschuss des Deutschen Bundestages sitzt, befürworten ein solches Pilotprojekt, ebenso FDP-Chef Lindner, der dabei die Krim-Krise und steigende Energiepreise ins Spiel bringt.

 

Die Unabhängigkeit von russischem Erdgas (Deutschland importiert rund 1/3 seines Gasbedarfs aus Russland) ist auch der Hebel, den z.B. Michael Fuchs, stellvertretender Fraktionschef der CDU-Bundestagsfraktion, benutzt, um die Akzeptanz für das Fracking zu erhöhen.

 

Interessen der Energiekonzerne

 

Dazu sagt Hubert Kück, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion:

 

„Natürlich stehen im Hintergrund die an Fracking und der Ausbeutung der Schiefergasvorkommen interessierten Energiekonzerne, die ihre Claims gerne nutzen möchten.

 

Die energiepolitische Debatte läuft derzeit auf eine Renaissance der fossilen Energieträger hinaus:

  • Mittels der Energiepreisdebatte versucht man, die Erneuerbaren Energien zu diskreditieren;
  • Die Verstromung von Braunkohle, aber auch von Steinkohle, steigt (Kohleboom) - mit dem Resultat steigenden CO2-Ausstoßes;
  • Neue Kohlekraftwerksblöcke überkompensieren die Leistung von Kraftwerken, die vom Netz genommen werden.

 

Dies ist der Versuch, die Energiewende erneut zu wenden. Sonne und Wind sind grundsätzlich kostenfrei und unbegrenzt verfügbar und als Energielieferanten in der Bevölkerung positiv angenommen.

 

Mit dem Verweis auf die angeblich hohen Kosten der Erneuerbaren sowie dem Hinweis auf die Gefährdung der Energieversorgung (Gas aus Russland) wird von den einschlägigen Lobbyisten und ihnen nahestehenden Politikern versucht, den tendenziellen Ausstieg aus den klimaschädlichen fossilen Energieträgern rückgängig und diese wieder salonfähig zu machen.

 

Es ist nicht auszuschließen, dass in diesem Zusammenhang auch die Rücknahme des Atomausstiegs wieder auf die Tagesordnung gelangt.

 

Wenn es darauf ankommt, wird von den politischen Entscheidungsträgern von CDU wie SPD offenbar den Interessen der Industrie Vorrang vor Bürgerbeteiligung und Umweltschutz eingeräumt.

 

Knickt jetzt auch die noch überwiegend Fracking-skeptische Basis von CDU und SPD vor der Lobby ein?“

 

 

Hintergrund zur Fracking-Technologie:

 

Die Fracking-Technologie ist mit ganz vielen Risiken behaftet, die nicht hinreichend erforscht sind. Dazu zählen u.a. die mögliche Verunreinigung des Grundwassers mit giftigen Chemikalien, aber auch Erdbeben und ein immenser Flächenverbrauch.

 

Das Gutachten der nordrhein-westfälischen Landesregierung wie auch das Gutachten vom ehemaligen Bundesumweltminister Peter Altmaier zu diesem Thema zeigen eindeutig, dass bei aktueller Informations- und Datenlage keine abschließende Risikoabschätzung möglich ist.

 

Deshalb wäre es absolut fahrlässig, einen weitgehenden Freibrief fürs Fracking zu geben und danach die wissenschaftlichen Fragen zu klären.

 

Die tragischen Folgen kann man sich in den USA ansehen: Trinkwasserverunreinigung, kaputte Landschaften. Diesen Ausverkauf unserer Lebensgrundlagen müssen wir hier unbedingt verhindern.

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