„Kreis braucht mehr Bio-Landwirtschaft“

kreis wesel Lebensmittelskandale geben Politikern eine Chance: Sie können Tatkraft zeigen. NRW-Umweltminister Johannes Remmel beherrscht sein Metier. Im Dioxin-Skandal hat er sofort reagiert - und er hatte mehrere Botschaften. Die überbrachte er gestern im Weseler Kreishaus, wo er als Gast beim Runden Tisch Hochwasser auch einen Abstecher zur Grünen-Kreistagsfraktion machte.

27.01.11 –

kreis wesel Lebensmittelskandale geben Politikern eine Chance: Sie können Tatkraft zeigen. NRW-Umweltminister Johannes Remmel beherrscht sein Metier. Im Dioxin-Skandal hat er sofort reagiert - und er hatte mehrere Botschaften. Die überbrachte er gestern im Weseler Kreishaus, wo er als Gast beim Runden Tisch Hochwasser auch einen Abstecher zur Grünen-Kreistagsfraktion machte.

 

Erste Botschaft: „Gift gehört nicht in Lebensmittel.“ Der Futtermittel-Skandal wegen Dioxin habe nicht nur die Sperrung von 280 Bauernhöfen - nicht im Kreis Wesel, wo die kritischen Futtermittel nicht vertrieben wurden - zur Folge gehabt, sondern auch Verbraucher verunsichert und gefährdet.

 

Zweite Botschaft: Futtermittel waren schon häufig Ausgangspunkt von Skandalen, und deren Verwendung muss kontrolliert werden - Stichworte: Trennung von Produktionskreisläufen, Eignungsprüfung und Dokumentation. „Auch eine Positiv-Liste der zu verwendenden Futtermittel ist wichtig. Bisher haben wir nur eine Negativ-Liste“, sagte Remmel, der sehr schnell nach Bekanntwerden des Dioxin-Vorfalls mit einer Zehn-Punkte-Liste hervortrat. Anteile davon übernahm seine Lieblings-Gegnerin, die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). Der warf Remmel gestern vor, vor der EU erneut eingeknickt zu sein. Dazu will der NRW-Minister bessere Verbraucher-Information, mehr Eigenkontrolle und eine - wohl chancenlose - Versicherungspflicht für Produzenten. Hysterie in der Dioxin-Debatte konnte Remmel nicht entdecken. „Ich muss bei solchen Problemen politisch offensiv werden“, sagte er.

 

Dritte Botschaft: „Dieser Skandal zeigt, wie anfällig die industrielle Produktionsweise ist.“ Mehr Bio-Landwirtschaft - hier hinkt NRW mit 4,2 Prozent Anteil gewaltig hinter Bayern her - und mehr regionale Vermarktung sei entscheidend, so Remmel. Da hat der Kreis Wesel noch Potenzial, auch wenn Grüne-Fraktionssprecher Hubert Kück sofort darauf hinwies, wie sehr seine Fraktion die Regionale Vermarktung gestützt habe und hat.

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