Hubert Kück: Zuviel Gülle ist Mist

Das Grundwasser ist eine wertvolle Ressource, die einen besonderen Schutz verlangt. Doch, wie jüngste Messungen des „Vereins zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse“ im Raum Kalkar nachwiesen, ist die Qualität des Trinkwassers weiterhin in Gefahr.

15.09.11 –

Das Grundwasser ist eine wertvolle Ressource, die einen besonderen Schutz verlangt. Doch, wie jüngste Messungen des „Vereins zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse“ im Raum Kalkar nachwiesen, ist die Qualität des Trinkwassers weiterhin in Gefahr.

Hubert Kück, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion Wesel, kommentiert dies so: „Trotz gesetzlicher Regelungen ist offenbar zu wenig unternommen worden, um das Trinkwasser vor Schadstoffen zu schützen.

 

Mich stimmt vor allem das Nitrat-Problem besorgt. Der Trinkwasser-Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser wurde bei mehr als zwei Dritteln der insgesamt zehn untersuchten Brunnen überschritten. Das lässt befürchten, dass auch im Kreis Wesel mit ähnlicher agrarischer Struktur vergleichbare Belastungen bestehen.“

 

Zu hohe Nitratwerte im Trinkwasser stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen.

 

Verursacher dieser Gewässerbelastung ist die Gülle von Viehhaltungsbetrieben, die auf die Felder aufgebracht wird. Bei Überdüngung kann so die Nitratbelastung des Grundwassers steigen.

 

Verschärft wird das Problem durch Importgülle aus den Niederlanden. Angaben des Düsseldorfer Umweltministeriums zufolge wurden in 2010 allein im Kreis Wesel 41.600 Tonnen Importgülle auf die Felder aufgetragen. Eine besondere Rolle bei der Importgülle spielen mikrobiologische Verunreinigungen, die durch Versickerung der Gülle im Wasser entstehen können.

 

Darauf hat NRW-Umweltminister Johannes Remmel bereits reagiert. Die Seuchenerreger müssen durch Druckerhitzung der Gülle abgetötet werden. Doch in den Niederlanden gibt es nur wenige Anlagen, in denen die Gülle druckerhitzt werden kann. Deshalb will der Minister diese Transporte eindämmen.

 

Hubert Kück: „Das Wasserrecht verlangt, dass das Grundwasser so zu bewirtschaften ist, dass nachteilige Veränderungen seines mengenmäßigen und chemischen Zustandes vermieden werden. Daran müssen wir uns richten. Qualitätseinbußen beim „Grundnahrungsmittel“ Wasser sind nicht akzeptabel, egal wer sie verursacht.

 

Die Kreistagsfraktion der Grünen wird sich dieses Themas annehmen.“

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