Hubert Kück kritisieren den Vorschlag der Verwaltung, nur noch einen Kurs pro Jahr einzurichten.

Altenpflege: Kreisverwaltung beabsichtigt Ausbildungsplätze zu halbieren.

09.07.04 –

Ursprünglich sollte das Fachseminar für Altenpflege des Kreises Wesel von einem freien Träger - die Rheinische Genossenschaft für innere Mission - übernommen werden. Da dies jeoch wegen rechtlicher Veränderungen nicht umzusetzen ist, werden die Aufgaben weiterhin durch den Kreis Wesel als Träger fortgeführt.

Allerdings mit Veränderungen, wie Hubert Kück, Sprecher der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen kritisiert.

Zum 1. Oktober 2005 soll jährlich nur noch ein Ausbildungskurs eingerichtet werden.
Dies bedeutet, dass die bisherige Zahl der auszubildenden Altenpflegerinnen und Altenpfleger von 165 auf 84 sinkt.

Eine kurzsichtige Entscheidung, wie Kück im Gespräch mit der NRZ feststellt.

Dass diese Entscheidung bereits nächste Woche im Kreisausschuss fallen soll, ohne zunächst im Fachausschuss vorberaten zu werden, ist der erste Punkt auf seiner Kritikliste.

Brisanz versteckt.

Dass die Brisanz in der 50 Seiten dicken Vorlage "versteckt", ist, bemängelt er ebenfalls. Hubert Kück machte deutlich, dass im Fachseminar für Altenpflege in Kamp-Lintfort und Wesel eine hochqualifizierte Ausbildungsarbeit geleistet wird.

Die Absolventen aus dem Kreis seien auf dem Markt gefragte Pflegekräfte. Außerdem bestehe eine hohe Nachfrage bei Jugendlichen und Erwachsenen, das Seminar zu besuchen.

Der Kreis argumentiert kurzsichtig, so Kück, wenn er in seiner Vorlage feststellt, dass die Reduzierung der Ausbildungsplätze eine jährliche Einsparung von rund 50 000 Euro bedeute.

"Der Kreis spart, aber 80 ausbildungswillige Menschen stehen auf der Straße", entgegnet der Grünensprecher.

Bei einer Halbierung der Zahl von ausgebildeten Altenpflegerinnen lässt sich leicht ausrechnen, dass im Jahr 2007 ein eklatanter Fehlbedarf im Kreis Wesel entstehen wird.

Qualität wird sinken

Darüber hinaus erinnert Kück an eine Resolution des Kreistages aus dem Jahr 1999, in der die Landesregierung aufgefordert worden war, angesichts der demographischen Entwicklung, die Ausbildungskontingente im Bereich der Altenpflege zu erhöhen. Die erforderliche Ausweitung der Ausbildungsplatzzahlen scheitere daran, dass die Landesmittel begrenzt seien, so die damalige Kritik in der Resolution.

Ein weiterer Punkt im Beschluss zum Altenpflegeseminar ist dem Grünen-Politiker sauer aufgestoßen. Künftig sollen mehr nebenamtliche Kräfte in der Ausbildung eingesetzt werden. Damit unterlaufe die Kreisverwaltung die gute Qualität der Arbeit, so Kück.

Er hält es für einen Trugschluss zu glauben, dass der bisherige ausgezeichnete Standard mit einer erhöhten Zahl von nebenamtlichen Kräften aufrecht erhalten werden könne.

Eine kurzsichtige Entscheidung, wie Kück im Gespräch mit der NRZ feststellt.

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