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17.12.08 –
„Noch ist der Kreis Wesel gentechnikfrei“, so Fraktionssprecher Hubert Kück gestern, „also haben wir noch die Chance, den Vormarsch zu stoppen. Die sollten wir nutzen.“ Kück kündigte einen Antrag an, den Pächtern kreiseigener landwirtschaftlicher Flächen die Aussaat genmanipulierter Pflanzen zu untersagen und so „ein deutliches politisches Signal“ für natürliche Lebensmittelproduktion zu senden.
Gleichzeitig, so Kück, müsse die ökologische Initiative Kreise ziehen. Der Landrat müsse in den kreisangehörigen Kommunen dafür werben, dem eigenen Weg auf den kommunalen Äckern zu folgen. Schermbeck ist der gewünschten Entwicklung bereits vorausgeeilt. Hier gilt das Gentechnik-Verbot auf den rund 15 Hektar gemeindeeigener Fläche bereits seit 2000.
Damit nicht genug. Kück möchte im Kreistag eine Mehrheit für eine Resolution zusammen bekommen, die sich an die Landwirte im Kreis Wesel richten und diese motivieren soll, in einer „Selbstverpflichtung“ auf den Einsatz von genmanipuliertem Saatgut zu verzichten. Das bringe die Landwirte ohnehin in eine fast unauflösliche Abhängigkeit zur Agrar-Industrie.
Nachhaltig unterstützt sehen sich die Grünen durch den Imkerverband im Kreis. Der freut sich darüber, dass nach anhaltender Talfahrt, die Zahl der Mitglieder inzwischen wieder auf 200 gestiegen ist, wie Kreisvorsitzender Eckhard Uhlenbruck (Hünxe) berichtete. Das bedeutet auch mehr Bienenvölker, was so gerade die Bestäubung der Blütenpflanzen im Kreis sichert.
Mache aber nur einer sein Feld frei für gen-manipulierte Pflanzen, sei das nicht nur eine existenzbedrohende Situation für Obstbauern. „Die Biene unterscheidet nicht“, so Uhlenbrock. Einmal „kontaminiert“, würden die Bienen, das künstliche Gen-Gut, das Verbraucher in Scharen verschrecke, unkontrollierbar verbreiten.
Ulrike Trick, als Sprecherin des BUND Schermbeck Mitglied im Landschaftsbeirat, bezeichnet die Gentechnik nach der Atomkraft als zweite „große Risiko-Technologie“.
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