05.08.09 – von J. Bartsch, Grüne Fraktion –

Für einen Gentechnik-freien Kreis Wesel setzen sich die Grünen im Kreistag Wesel seit längerem ein. Zuletzt wurde auf ihre Initiative eine entsprechende Resolution mit großer Mehrheit verabschiedet, mit der sich der Kreis verpflichtet, auf seinen eigenen Flächen kein gentechnisch verändertes Saatgut zu verwenden. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt auszuloten, ob sich auch andere Adressaten für einen solchen Verzicht gewinnen lassen.

Kreislandwirt Wilhelm Neu will sich, wie der Presse zu entnehmen war, bezüglich des Einsatzes von Gentechnik nicht festlegen.

Christel Winterberg, stellvertretende Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion, sagt dazu: „Wir Grüne bedauern sehr, dass sich der oberste Landwirt des Kreises Wesel nicht zu einer klaren Haltung durchringen kann. Gentechnikeinsatz wird seit langem von einer Mehrheit der BürgerInnen abgelehnt. Zu Recht, wie ich finde, da die Risiken des Einsatzes solchen Saatguts und des Verzehrs so produzierter Lebensmittel in letzter Konsequenz nicht bekannt sind. Und da muss das Vorsorgeprinzip mit entsprechendem Verzicht auf den Einsatz von gentechnisch veränderten Saatgütern gelten.

Bedenken sollte Herr Neu auch, dass alle Erfahrungen mit Gentechnik-Einsatz in der Landwirtschaft darauf hindeuten, dass es zu einer massiven Abhängigkeit der Landwirte von den Herstellern des entsprechenden Saatgutes kommt. Eine Situation, wo die Landwirte des Kreises Wesel quasi nicht mehr Herr über ihre eigene Scholle sind, kann doch auch Herr Neu nicht wollen!“