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07.06.21 –
Mit der Rückkehr des Wolfes und der Festlegung des Wolfsgebiets Schermbeck musste sich die Weidetierhaltung in dieser Gegend verändern. Weidetierhaltung findet in der Landschaft statt. Nach Ansicht der GRÜNEN Kreistagsfraktion würden folglich auch bei den Landschaftsplänen Veränderungen eintreten müssen.
Daher wurdeim letzten Umweltausschuss des Kreises die Frage behandelt, ob die Unberührtheitsklauselfür die Errichtung von Weidezäunen in den Landschaftsplänen des Kreises auf die empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen anzuwenden ist.
Kreis lässt weiterhin Weidetierhalter im Regen stehen
Der Landschaftsplan sieht derzeit eine Unberührtheitsklausel für ortsübliche Weidezäune vor. Dieser Begriff ist, wie die Verwaltung in ihrer Vorlage bestätigt, ein unbestimmter Rechtsbegriff. Die Anwendung bedarf der Auslegung, die einen Ermessensspielraum eröffnet. „Gerade mit solchen Ermessensspielräumen haben wir in Schermbeck, was das Bauen im Außenbereich betrifft, sehr schlechte Erfahrungen gemacht“, so Ulrike Tick, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Kreistagsfraktion. Die Kreisverwaltung lässt laut Trick die Weidetierhalter in dieser Frage aber noch immer völlig im Regen stehen. „Angefangen vom Risiko einer ausbrechenden Herde und dem eventuell angerichteten Schaden, den keine Versicherung ersetzt, bis hin zum Risiko eines Wolfsrisses wegen einer unzureichenden Zaunhöhe - alles bleibt bei den Tierhaltern hängen“, so Trick.
„Herdenschutzhunde, obwohl ausdrücklich empfohlen, kommen in der Unberührtheitsklausel nicht vor, da ist nur von Jagd- und Hütehunden die Rede. Wenn baurechtlich Übernachtungsställe nicht zulässig sind, sie aber immer wieder als sichere Herdenschutzmaßnahe von den verschiedensten Organisationen gefordert werden, muss sich die Verwaltung wohl auf den Weg nach Düsseldorf machen und eine Ausnahmeregelung für das Wolfsgebiet einfordern“ bemerkt Trick verärgert.
Kreisverwaltung hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht.
Bereits in der letzten Kreistagssitzung hatten die GRÜNEN die Verwaltung aufgefordert, ihre „Hausaufgaben zu machen“. Mit dem was nun vorgelegt wurde, habe man diese Forderung nicht erfüllt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Wolfspopulation wachsen wird und die Probleme damit zunehmen, wäre es laut Trick „höchste Zeit, hier tätig zu werden und die nötigen Regelungen einzuleiten.“
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