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25.11.14 –
Fachbericht des LANUV: In NRW wurden hohe Nitratbelastungen im Grundwasser festgestellt.
Was Umweltverbände wie der VSR-Gewässerschutz immer wieder feststellen, wird jetzt durch den Fachbericht 55, den das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz dem Umweltministerium NRW vorgelegt hat, bestätigt:
Es ist viel zu viel Nitrat im Grundwasser. 40 Prozent der Grundwasserkörper (Anteil der Landesfläche) befinden sich daher in einem chemisch schlechten Zustand.
Minister Remmel führt hierzu aus: „Es gibt eine eindeutige Verbindung zwischen den Nitratbelastungen und einer zu intensiven Landwirtschaft, etwa durch eine immer stärkere Konzentration der Tierhaltung, aber auch des Gemüseanbaues.“
Neben den erheblichen Mengen von Gülle aus Schweine- Rinder oder Hühnerhaltung werden auch die Gärreste aus Biogasanlagen angeführt. Der Minister hält es für erstrebenswert, dass auf einem landwirtschaftlichen Betrieb nicht mehr Gülle anfällt, als auf eigenen Flächen ausgebracht werden kann.
Hinzu kommen Mineraldünger, der im aktuellen Nährstoffbericht noch gar nicht berücksichtigt wurde, sowie Biogasanlagen, die die Situation vor allem in den viehintensiven Regionen zusätzlich verschärfen. Eines unserer Hauptziele muss sein, in Zukunft wieder eine stärkere Flächenbindung in der Tierhaltung zu erreichen. „Dies wird nur gelingen, wenn wir in den Regionen mit einer intensiven Nutztierhaltung die Strukturen überdenken und anpassen“, sagt Remmel. Zudem hat das Umweltministerium bereits angekündigt, die Biomasse-Strategie anzupassen und stärker an Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit auszurichten.
Zu den Überschüssen, die bei uns selbst erzeugt werden, kommt der Import von Gülle aus den Niederlanden. Vermehrt werden Biogasanlagen gebaut werden, in denen die niederländische Gülle eingebracht wird. So „veredeln“ niederländische Investoren die Gülle, die in den Niederlanden nicht mehr untergebracht werden kann, nach unserem EEG. Zusätzlich gehen in den Vergärungsprozess auch entsprechende Pflanzenmengen ein, was zu einer Erhöhung des Stickstoffgehalts bei den Gärresten führt, die aber bei der bei der Obergrenze von 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar keine Berücksichtigung finden.
Zum Thema gibt es eine Presseerklärung des Umweltministeriums:
www.umwelt.nrw.de/ministerium/presse/presse_aktuell/presse141118.php
Der Fachbericht findet sich unter:
www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichungen/fachberichte/fabe55/fabe55start.htm
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FB | Landwirtschaft | Umwelt