Frau, Familie und Beruf

02.04.08 –

Die heute veröffentlichte „Brigitte“-Studie zeigt, wie wichtig das genannte Thema ist. 90% der jungen Frauen wollen Kinder und 90% wollen arbeiten. Wir als Kreispolitiker müssen also dafür sorgen, dass diesen Frauen geholfen wird. Umso mehr freut es uns, dass auf unsere Initiative hin bei der letzten Kreistagssitzung mit großer Mehrheit beschlossen worden ist, bei der Kreisverwaltung eine Fachstelle Frau und Beruf anzusiedeln. Da die bisher sehr erfolgreich tätigen „Regionalstellen Frau und Beruf“ nicht mehr mit Landesmitteln gefördert werden, wollen wir die Arbeit nicht sang und klanglos beenden, sondern sie auf alle kreisangehörigen Kommunen ausdehnen. Die Landesmittel gibt es jetzt für die Förderung von Projekten. Und uns geht es vor allem um die kontinuierliche Weiterentwicklung von Projekten im Kreis Wesel, für die die Landesregierung gerade einen Wettbewerb ausgeschrieben hat. Thema: Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Was diesen Themenkomplex angeht, ist unser Kreis leider immer noch sehr schlecht aufgestellt. Die Frauenerwerbsquote ist unterdurchschnittlich, gegen den Willen der betroffenen Frauen. Die neue Studie lässt nur diesen Schluss zu. Auch bei uns im Kreis Wesel wollen Frauen arbeiten und Familie haben. Und gerade hier im weitgehend ländlich strukturierten Flächenkreis ist das noch schwieriger als anderswo. Es müssen neue, intelligente Wege der Kinderbetreuung gefunden werden, die es Müttern ermöglichen, auch anspruchsvollen Berufen nachzugehen. Wir denken dabei z.B. an Kindergärten mit flexiblen Öffnungszeiten in Gewerbegebieten, Technologieparks, an großen Kliniken oder Schulzentren. Ein Elternteil kann das Kind in die Nähe des Arbeitsplatzes mitnehmen und im Notfall schnell zur Verfügung stehen. Das spart Zeit und stärkt das Vertrauen zwischen Eltern und Kind. Unsere Gesellschaft kann es sich nicht auf Dauer leisten, Mädchen zwar Schule und Studium zu finanzieren, sie nachher aber von der Berufstätigkeit fernzuhalten. Das ist ein volkswirtschaftliches Desaster, zumal den Betrieben aufgrund des Geburtenrückgangs der letzten Jahre immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.

Es gibt also keinen Grund, sich auf dem Kreistagsbeschluss auszuruhen. Zwei neue Stellen alleine nützen nichts, wenn die Arbeit nicht unverzüglich und nahtlos weitergeführt wird. Der Kreis Wesel muss sich an den Landeswettbewerben beteiligen, und zwar sofort.

 

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