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23.03.06 –
Im Kaiserhof informierte die Weseler Ratsfraktion über laufende Planungen des Landes Nordrhein-Westfalen, mit so genannten Familienzentren die bildungs- und familienpolitische Lage zu verbessern. Gastreferentin Andrea Asch, Sprecherin für Kinder- und Jugendpolitik der Grünen im Landtag NRW, gab eine Einschätzung der Situation.
„Die Grundidee, Kindertagesstätten mit Einrichtungen für Familienberatung und -betreuung zu vernetzen, ist alt", sagte Asch, "bloß der Name Familienzentren ist neu. Das Familienzentrum als Weiterentwicklung einer Kindertagesstätte (KiTa) solle die Hemmschwelle für Eltern und Kinder verringern, beratende und bildende Angebote wahrzunehmen“, so Asch. „Wir müssen die Familien erreichen, wo der Schuh besonders drückt", sagte die Diplom-Psychologin, "doch die Regierung hat bisher kein Konzept." Fraglich sei das Modell eines Familienzentrums, das das Ministerium momentan favorisiere.
„Man will die verschiedenen Angebote nicht unter ein Dach bringen, sondern bloß die Zusammenarbeit der Einrichtungen verstärken", erklärte Asch. "Das heißt in der Praxis: Die Kindertagesstätten geben Adressen von Beratungs- und Bildungsstellen heraus. Das reicht uns nicht", so die Mutter von drei Kindern. Doch das Land habe sich vorerst entschieden. Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben, zu dem alle Einrichtungen im Kinder -und Jugendbereich ihre Vorstellung eines „Familienzentrums“ einsenden können. Im Mai soll dann in jedem der insgesamt 180 Jugendamtsbezirke in NRW eine Einrichtung für ein Jahr das Prädikat Familienzentrum erhalten. Eine Million Euro liegen für die Modellphase bereit. „Im Mai nächsten Jahres bekommen dann die 25 Besten eine Plakette", erklärte Asch und urteilte: "Damit sind wir kein Stück weiter."
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