Brüchige Strommasten von RWE – Auswirkungen im Kreis Wesel?

Der Wintereinbruch vor 2 Wochen hat erhebliche Sicherheitsmängel im Hochspannungsnetz der RWE offenbart.

16.12.05 –

Nach dem Strom-Blackout, von dem auch Teile des Kreises Wesel be-troffen waren, fordert die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen jetzt Aufklärung vom Stromkonzern RWE. Der soll den Kreisparlamentariern Antwort nicht nur auf den Zustand des Hochspannungsnetzes und die Ursachen des Stromausfalls geben, sondern auch auf mög-liche zukünftige Risiken.

Dazu erklärt Hubert Kück, Sprecher der bündnisgrünen Kreistagsfraktion: „Falls Pressemel-dungen zutreffend sind, dass bis zu 60 Prozent aller RWE-Hochspannungsmasten schwerwie-gende Materialfehler aufweisen und viele Masten nicht einmal mehr 40 Prozent der normalen Zugbelastung standhalten, dann besteht nicht nur Anlass zur Sorge, sondern auch und vor allem dringender Handlungsbedarf zur Beseitigung der Mängel.“

Insgesamt sollen rund 28 000 Masten betroffen sein. RWE plant, die Sanierung bis 2015 mit einem Finanzaufwand von etwa 550 Mio. Euro durchzuführen. Nach RWE sind von den rund 2900 Masten mit höchster Sanierungspriorität aktuell rund 70 % abgearbeitet.

Hubert Kück: „Wenn in sogenannten "Worst-Case-Szenarien" mit flächenhaften Mastumbrü-chen gerechnet wird und sogar Personenschäden einkalkuliert werden, dann muss sofort ge-handelt werden. Die RWE muss die Untersuchungen, die im Unternehmen durchgeführt wur-den, offen legen, auch die Standorte aller möglicherweise kritisch zu bewertenden Masten im Kreis Wesel. Genauso müssen die bisher erfolgten Sanierungen öffentlich gemacht werden. RWE hat in 2004 einen Gewinn vor Steuern von 3,7 Milliarden ausgewiesen. Warum bei die-ser hervorragenden Bilanz eine Sanierung bis 2015 gestreckt und nicht kurzfristig vorgezogen wird, ist völlig unverständlich. Aus meiner Sicht ist es unverantwortlich, dass der Konzern bei bekanntem Risiko für Menschen die Sanierung derartig lange verzögern will.“

Ein zusätzliches Risikopotenzial sehen die Bündnisgrünen im Kreistag in den Kreisgebieten, in denen der Bergbau umgeht. In allen von Bergsenkungen betroffenen Gebieten regulieren die LINEG und der Lippeverband den Grundwasserstand. „Was ist“, so fragt Hubert Kück, „wenn der Strom längerfristig ausfällt? Wie lange können die Pumpen der LINEG bzw. des Lippeverbandes dann noch arbeiten? Ist die Überflutungssicherheit der betreffenden Kreis-kommunen dann noch gewährleistet?“

Hierzu hat die bündnisgrüne Fraktion den Landrat um entsprechende Auskünfte gebeten.

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