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15.11.10 –
Kreisgrüne Fraktion verlangt Durchsetzung des Landschaftsplans
Im Umweltausschuss des Kreises Wesel wurde ausführlich über die Änderungen im Bebauungsplanentwurf der Stadt Xanten und die verschiedenen Projekte beraten, die auf der Fläche des ehemaligen Raketenstützpunktes in Xanten-Ursel unter dem Namen Bioenergiezentrum (BEX) verwirklicht werden sollen.
Der wirtschaftliche Kern der Anlage ist eine Seefisch-Zucht unter Dach, ohne die die Biogasanlagen und das Heizwerk nicht wirtschaftlich zu betreiben sind. Die Halle ist 75 mal 85 Meter groß und 8 Meter hoch. Nebenanlagen dürfen bis zu 15 Meter hoch sein.
In hartem Widerspruch dazu stehen die Entwicklungsziele des Landschaftsplanes des Kreises Wesel, der auf dieser Fläche die „Wiederherstellung einer in ihrem Erscheinungsbild geschädigten… Landschaft“ verlangt. „Beseitigung der landschaftsfremden baulichen Anlagen und Entwicklung eines durch Gebüsch reich strukturierten Magergrünlandes“ sowie „Berücksichtigung des Vogelschutzes“ hat der Landschaftsplan festgesetzt.
Elisabeth Hanke-Beerens, Mitglied der GRÜNEN im Umwelt- und Planungsausschuss des Kreises, kommentiert dies so: „Diese Ziele sind nur in einem Drittel des Bebauungsplans möglich, im größten Teil sollen wieder landschaftsfremde bauliche Gebäude, sogar größer und höher als bisher, entstehen. Also widerspricht der Bebauungsplan immer noch den Festsetzungen des Landschaftsplanes.“
Mit Blick auf die dort nistenden Schwarzkehlchen, die als Anzeigeart aus der Roten Liste stellvertretend für alle dort beheimateten Tiere den besonderen Schutz der Naturschutzbehörde Kreis Wesel benötigen, befürchten die Grünen, dass die Schwarzkehlchenpopulation vor den Baumaßnahmen flüchten und keineswegs die angebotenen Ersatzlebensräume benutzen wird, weil diese vom Lärm und der allgemeinen Unruhe einer Großbaustelle nicht weit genug entfernt liegen.
Helga Franzkowiak, ebenfalls Mitglied der GRÜNEN im Umwelt- und Planungsausschuss, resümiert: „Der neue Entwurf des Bebauungsplanes passt immer noch nicht zum Landschaftsplan, denn dieses Gewerbegebiet von 13 ha gehört nicht in die freie Landschaft mit angrenzenden Landschaftsschutz- und Naturschutzgebieten. Der Umweltausschuss sollte an den von der Politik selbst gesteckten Zielen festhalten und dem Bebauungsplan widersprechen!“
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