Auskiesungen am Niederrhein - Kück: Schluss mit dem Raubbau

Der Wind hat sich gedreht, was die Auskiesungen am Niederrhein betrifft. Wurden früher die Begehren der Auskiesungsfirmen nur achselzuckend zur Kenntnis genommen, weil man meinte, dagegen doch nichts ausrichten zu können, schüttelt jetzt eine große Protestwelle der BürgerInnen aus dem Kreis Wesel und darüber hinaus die Kiesindustrie kräftig durch. Dies spiegelt sich auch in den Begleitumständen des derzeit laufenden Erörterungstermins wider mit Demonstrationen und dem Auszug des Wirtschaftsverbandes der Kiesindustrie.

27.06.08 –

Hubert Kück, Fraktionssprecher der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, merkt dazu an: „Ich habe Null Toleranz für weitere Kiesabgrabungen bei uns am Niederrhein. Die Arroganz der Kiesbarone, die sich nicht um die berechtigten Anliegen der Bevölkerung schert, hat zu einem deutlichen und energischen Widerstand geführt.

Es gibt keine Akzeptanz mehr bei den NiederrheinerInnen für den Raubbau an unserer Landschaft und für die Pläne der Kiesindustrie, sich jetzt für viele Jahrzehnte großflächige Abgrabungsflächen sichern zu lassen. Diese Proteste finden meine volle Unterstützung. Ein „Weiter so wie bisher“, ein Kuschen vor den bislang knallhart durchgefochtenen Interessen der Kiesindustrie darf es nicht geben. Dies wäre nämlich eine extrem kurzsichtige Politik.

Statt uns immer mehr den Boden unter den Füßen abgraben zu lassen, müssen wir uns darauf besinnen, welche wichtige Funktion Kiese und Sande tatsächlich haben. Diese sichern als Filter eine gute Trinkwasserqualität für uns alle. Angesichts des sich ändernden Klimas wird sich das Vorhandensein dieses lebenswichtigen Filters schon bald als ein entscheidender Vorzug unserer Region erweisen.

Deshalb darf unsere Landschaft nicht weiter rücksichtslos ausgeplündert werden, deswegen muss alles unternommen werden, dass unsere heutigen und zukünftigen Lebensgrundlagen nicht weiter verramscht werden.

Und nicht zuletzt geht es auch bei jedem Vorhaben um ein Stück Natur und Heimat, das da weggebaggert werden soll. Der Niederrhein hat bereits enorme Lasten durch die bereits erfolgten oder aktuellen Auskiesungen zu tragen. Für viele Jahre werden so riesige Flächen in Mondlandschaften verwandelt. Das kann und darf so nicht weitergehen.

Ich plädiere daher für einen Ausstieg aus der Kiesausbeutung am Niederrhein und für ein Moratorium, um den Umgang mit unseren Naturschätzen auf eine neue und nachhaltige Basis zu stellen.“

 

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