BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Kreis Wesel

Auf sanften Tourismus setzen

Die Grünen bleiben bei ihrem Nein zur Moto World. Das Millionenprojekt bringe Lärm, Schmutz, Verkehr und wenig Arbeitsplätze, betonte gestern Maren Schmidt, die Sprecherin der Ratsfraktion. Der Niederrhein solle dagegen auf "sanften" Tourismus setzen.

09.12.04 – von J. Bartsch, Quelle: NRZ, 8.12.04, (wit) –

Maren Schmidt kam mit Verstärkung zur Pressekonferenz: Jürgen Bachmann von Kamp-Lintforter Grünen, Parteifreund Jürgen Bartsch aus Rheinberg und Elisabeth Hanke-Beerens von den Kreis-Grünen machten deutlich, dass die Ablehnung der Moto World nicht nur von der Moerser Partei getragen wird.

Das Motorsprotzentrum bedeute Abgase und Lärm, erklärte Jürgen Bartsch. Dies würde nicht nur objektiv die Anwohner in Kohlenhuck, Budberg, Annaberg und Winterswick massiv beeinträchtigen. Auch das Image von Moers als erholsame und freundliche Einkaufsstadt würde beschädigt.

Der Niederrhein solle den Fahrrad- und Pferdetourismus fördern, der eher mit den Belangen der Natur in Einklang zu bringen sei, forderten Schmidt, Bartsch und Bachmann. Diese Touristen würden - anders als die Besucher von Autorennen - mehr Zeit am Niederrhein verbringen und Geld ausgeben.

Warum die Grünen nicht über die Moto World entscheiden wollen, wenn alle Prüfungen abgeschlossen sind? Sie misstraue der Umweltverträglichkeitsprüfung, sagte dazu Elisabeth Hanke-Beerens. Zudem habe der Investor den Projektantrag bei der Bezirksregierung drei Tage vor dem Inkrafttreten schärferer EU-Standards für derartige Gutachten auf den Weg gebracht. Hanke-Beerens: "Er wird schon wissen, warum."

Für die Politikerin sind darüber hinaus die 240 in Aussicht gestellten Arbeitsplätze "reines Wunschdenken". Zu rechnen sei allenfalls mit 40 bis 50 Jobs.

Sie habe nach der Vereinbarung gegen die Moto World durchaus mit starkem Druck gerechnet, sagte Maren Schmidt. Trotzdem gehe sie davon aus. dass SPD, Grüne und FDP standhalten werden. Ob es Abweichler bei einer geheimen Abstimmung im Rat geben werde? Maren Schmidt: "Ich werde keine geheime Abstimmung beantragen." (...)

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