"Hovests zweiter Wohnsitz ist das Fettnäpfchen"

In der Regel hält Hubert Kück sich mit personenbezogener Kritik sehr zurück. Um so bemerkenswerter ist die Schärfe, mit der der Sprecher der Grünen im Weseler Kreistag jetzt Ludger Hovest attackierte. Den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Weseler Rat hält Kück nämlich schlicht für nicht mehr tragbar.

06.10.01 –

In der Regel hält Hubert Kück sich mit personenbezogener Kritik sehr zurück. Um so bemerkenswerter ist die Schärfe, mit der der Sprecher der Grünen im Weseler Kreistag jetzt Ludger Hovest attackierte. Den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Weseler Rat hält Kück nämlich schlicht für nicht mehr tragbar.

Unvermögen bestimme Hovests Handeln, er sei politisch ungeschickt, für den "SPD-Stadtverband und die Stadt Wesel nicht mehr zu verantworten". Der Kreis-Grüne bezog sich damit auf Hovests Äußerungen zum Lippe-Mündungsraum, mit denen er "zum wiederholten Male" Investoren abgeschreckt habe. Er sei für die Stadt und den Kreis Wesel ein "Hemmschuh in der wirtschaftlichen Entwicklung".

"Ausgemachte Profilneurose"
"Ludger Hovests zweiter Wohnsitz ist das Fettnäpchen. Er lässt keins aus", sagte Hubert Kück. Der Grüne unterstellte dem Genossen "eine ausgemachte Profilneurose", nehme dieser doch jede Chance wahr, sich in der Zeitung wiederzufinden. Der SPD riet Kück, "Hovest nun eine Auszeit zu geben oder ihn einfach vor die Tür zu setzen".

Der Sprecher der Grünen hält die Entwicklung des Lippe-Mündungsraums im jüngst angedachten Sinne gleich aus mehreren Gründen für wichtig und vernünftig. Zum einen werde mit der geplanten Ansiedlung der niederländischen Gruppe van de Lande Flächenrecycling betrieben. Neue Gewerbe- oder Industriegebiete bräuchten für das regional bedeutsame Projekt nicht ausgewiesen werden. Zum anderen würden langfristig neue Arbeitsplätze geschaffen. Außerdem ergäben sich aus der Kombination von Wasserstraßen und Schienen positive logistische Auswirkungen, denn belastender Lkw-Verkehr würde vermieden.

Chefgenosse "verwundert"
Wie berichtet, hatte auch Wesels CDU-Fraktionsvorsitzender Rudolf Spelmanns höchst sauer auf Indiskretionen Hovests im Zusammenhang mit der geplanten Bebauung der Esplanade reagiert und an die Verpflichtung von Ratsmitgliedern erinnert, Schaden von der Stadt abzuwenden. Diese Kritik wiederum nahm der Gescholtene gestern "verwundert" zur Kenntnis.

Es könne nicht angehen, "dass der Bürgermeister die CDU informiert und wir Neuigkeiten aus der Zeitung erfahren", sagte Ludger Hovest. Im Rathaus werde die Konfrontation und nicht der Konsens gesucht, wie es in Grundsatzfragen immer üblich gewesen sei. Hovest forderte unvermindert die Umsetzung des Ratsbeschlusses zur Esplanade, mit der man neun Monate im Verzug sei.

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