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28.10.15 –
Was ist eigentlich drin, wenn Bio drauf steht? Und worauf müssen Kunden beim Kauf achten, die Rücksicht auf die Klimakosten nehmen wollen? Klar, Lebensmittel, die um den halben Erdball transportiert wurden, fallen dann heraus. Aber auch heimische Waren, die energieaufwendig in Kühlhäusern frisch gehalten werden, stehen in der Kritik.
Die Naturschutzorganisation BUND und die Kreisgrünen wollen mit ihrem Führer „Biolebensmittel im Kreis Wesel“ Orientierung in der verwirrenden Materie bieten. Auf 36 Seiten erläutert das Heftchen, was eigentlich Bio ausmacht, welche Vorteile die Lebensmittel für die Kunden haben. Und: Was bedeuten die diversen Siegel auf den Waren? Bioland, Demeter, Naturland, Ecovin, das deutsche und das europäische Siegel, beispielsweise, dann die für Fisch und andere.
Zahlreiche Siegel
Da wären auch noch die Produktionsbedingungen zu berücksichtigen, soziale und Tierschutzaspekte und einiges mehr: Viele Fragen für Kunden. Wer hat schon Zeit, eine Wissenschaft aus dem täglichen Einkauf zu machen? Das Heftchen bietet praktische Hilfe. Es muss beispielsweise nicht immer der Bioladen sein. Auch in Supermärkten sind Bioangebote inzwischen normal. Wenn das EU-Biosiegel samt Kontroll-Nummer darauf ist, bleiben noch die Kritikpunkte Verpackungsmaterial und weite Transportwege.
Adressen und Produkte
Dieses Siegel bestätigt, dass mindestens 95 Prozent der Zutaten aus ökologischem Landbau stammen. Ganz gentechnikfrei muss auch diese Ware leider nicht sein, der Anteil auf verändertes Material ist auf maximal 0,9 Prozent beschränkt. Reformhäuser sind ebenfalls Quellen für Bioprodukte, unter anderem für Kosmetik.
Bei Lebensmitteln ist der Draht zum Landwirt um die Ecke der direkteste - die Erzeuger werden keine Fragen offen lassen, mitunter ist ein Blick in die Ställe und auf die Felder möglich. Wo sie zu finden sind und welche Produkte sie anbieten, auch darüber gibt der Biolebensmittelführer Auskunft. Allein in den Städten Wesel, Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe gibt es elf Anbieter von Bioware, darunter Fachgeschäfte, ein Caterer und diverse Hofläden.
Wer besonders auf den fairen Handel achtet, findet im Anhang der Broschüre eine Liste sämtlicher Weltläden im Kreis Wesel und eine Aufzählung der Reformhäuser samt Adressen..
BUND und Grüne wollen nicht nur informieren, sie wollen auch mehr Kunden davon überzeugen, auf Bioprodukte umzusteigen. Ihr Tipp ist leicht zu befolgen: „Probieren Sie aus: Was passt zu mir, was kann ich mir leisten, und was schmeckt mir am besten.“
Kategorie
Gesundheit | Klimaschutz | Kreisverband | Landwirtschaft | SLD | Umwelt