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19.10.07 –
Die Opposition im Düsseldorfer Landtag übt massive Kritik an einer Veranstaltung der Landesregierung für rund 500 Kinder und Jugendliche vor dem Familienministerium. Aus der Antwort von Familienminister Armin Laschet (CDU) auf eine kleine Anfrage der SPD geht hervor, dass das „Kinderforum“ 140 000 Euro gekostet hat. „Das Geld für die Showveranstaltung wäre besser in den Fonds für Schulmahlzeiten geflossen“, sagte die Grünen-Abgeordnete Sigrid Beer. Britta Altenkamp (SPD) sprach von einer „plump geplanten Propagandaveranstaltung“ für Ministerpräsident Jürgen Rüttgers.
Das „Kinderforum“ fand am 11. September statt. Bei dem Fest sollten sich die Schüler über die Bildungspolitik in NRW informieren. In einer Fragerunde wurde Ministerpräsident Rüttgers von einem „Kindermoderator“ interviewt. Wie sich später herausstellte, handelte es sich dabei um den Sohn eines Pressesprechers. Die „verschlungenen Umschreibungen“ in der Antwort der Landesregierung könnten „nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fragen vorbereitet waren“, kritisierte Beer. Britta Altenkamp erklärte, es werfe ein bezeichnendes Licht auf den Ministerpräsidenten, dass dieser sich nicht traue, in eine unvorbereitete Situation zu geraten. Rüttgers habe offenbar schlechte Erinnerungen an einen Termin zum Schuljahrsbeginn im vergangenen Jahr, bei dem er zufällig mit dem Schicksal eines von der Abschiebung bedrohten Jungen aus dem Kosovo konfrontiert worden sei.
Familienminister Laschet erklärte, vor der Veranstaltung habe es auf „Wunsch der Eltern und Betreuer vorbereitende Gespräche“ gegeben, um „eventuell auftauchende Unsicherheiten zu minimieren“. Der Kindermoderator habe die Fragen an Rüttgers „eigenständig weiterentwickelt“. Der Neunjährige habe für seine Aufgabe einen „Anerkennungsbetrag“ von 100 Euro erhalten.
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