Grüne Kreistagsfraktion Wesel fordert bessere Umweltstandards im Linien- und Schülerspezialverkehr

16.12.09 –

Zum Thema „Busverkehr“ hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet um zu klären, welche Umweltstandards von den Fahrzeugen eingehalten werden. In ihrer Antwort stellt die Verwaltung die Situation differenziert nach Linien- und Schülerspezialverkehr dar. Im Linienverkehr hat die NIAG im Kreis Wesel 98 Fahrzeuge in ihrer Flotte, RVN setzt 20 Busse ein. Von diesen Verkehrsbetrieben werden zusätzlich noch Busse von Subunternehmern eingesetzt, insgesamt 110.

Hierzu erklärt Ulrike Trick, Grünes Mitglied im Umweltausschuss: Immerhin ¼ der NIAG-Busse erfüllt die EEV-Norm (Enhanced Environmentally friendly Vehicle). Dabei handelt es sich um einen freiwilligen Standard, der bereits jetzt die Kriterien der voraussichtlich 2012/2013 in Kraft tretenden Euro-Norm 6 erfüllt. Weniger als die Euro 2-Norm erfüllt kein Bus der NIAG, doch machen Busse dieser Kategorie derzeit noch rund 28% des Gesamtbestandes aus. Auch hier sind also noch einige Umweltinvestitionen notwendig.“

Weniger gut sieht es bei RVN aus: 6 von 20 Fahrzeugen sind angegeben mit Euro 5-Norm oder Rußpartikelfilter. Das größte Umweltproblem stellen jedoch die Busse der Subunternehmer sowie die im Schülerspezialverkehr für die Förderschulen eingesetzten Busse dar. Ulrike Trick: „Das Gros dieser Fahrzeuge erfüllt nur die Euro-Normen 0 bis 3. Nur ein einziger Bus ist mit dem modernen Standard Euro-Norm 5 ausgewiesen. Diese Ergebnisse sind erschreckend. Man muss wissen: Ein Euro-0-Bus stößt gegenüber einem Euro-5-Bus ungefähr die 8-fache Menge an Kohlenmonoxid und Stickoxiden aus. Ruß und Feinstaubpartikel sind bei Euro-0 überhaupt nicht geregelt.

Wir halten es daher für unvertretbar, zukünftige Ausschreibungen für den Schülerspezialverkehr ohne Mindestanforderungen an die Umweltstandards durchzuführen, wie das bisher die Praxis war. Mindestens die Euro-Norm 3 sollte Pflicht sein – sie gilt immerhin schon seit 2001! Besser wären die aktuellen Normen sowie ein Rußfilter, wie er in Diesel-PKW inzwischen Verbreitung findet.“