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24.02.07 –
Es ging um eine Top-Personalie und darum, wie der Landrat personalpolitisch Pflöcke einschlägt - in diesem Fall um den künftigen Kämmerer Giesen. Müllers Niederlage, denn der ist nicht des Landrats erste Wahl. Jetzt droht sogar ein Kampf vor Gericht. Das wäre der Kreis-GAU.
Der gestrige Showdown hatte ein Vorspiel, und in dem sah Dr. Müller, der die Rolle des Sanften und Überkorrekten mag, aus CDU-Grüne-Sicht wie ein ausgebuffter Strippenzieher aus. Die CDU hatte vor Monaten für den Job des Sozialdezernten mit Ralf Berensmeier, einen Christdemokraten, ein klares Votum abgegeben. Die SPD, die den Bereich Soziales für ihren Erbhof hält, verlangte in letzter Sekunde eine Neuausschreibung. Ein merkwürdiges Verhalten, das für die SPD mit einer Niederlage und für den Landrat mit Vertrauensverlust endete.
Alle außer der SPD schlossen messerscharf:
Hinter dem Manöver steckt Dr. Müller, der persönlich Berensmeier ablehnte.
Der Kreishaus-Chef verkannte die Schärfe des Dissenses, bekam beim Kämmerer-Suchverfahren sofort Ärger mit CDU und Grünen und erst recht, als er aus Reihen der SPD seinen Favoriten - den Leiter seines Büros - gezielt heraussickern ließ.
Die ganz große Mehrheit der Kreistagsmitglieder sah so ihre Entscheidungsbefugnisse beschnitten. Müllers Kandidat fiel durch.
Noch nie hat es im Kreistag einen derart tiefen Graben gegeben wie jetzt, das Verhältnis von Landrat und Politik ist vergiftet.
Ganz stark bei CDU und Grünen und auch bei den Liberalen, die den Juristen Müller sowieso für einen (wirtschaftlich) unbeweglichen Verwaltungsmann halten.
Selbst bei Kleinkram sind Dr. Müller und seine Kontrahenten in Machtspiele verstrickt.
Die Geschäfte lahmen. Immerhin haben sich CDU- und SPD-Spitze gerade zusammengesetzt, um in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Ob der Landrat verlorenes Vertrauen zurückgewinnt, steht aber dahin. Er zeigt sich ungerührt.
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