Stärker werben für die eigene Sache

Vor einem Jahr wurde es gegründet - das "Aktionsbündnis Direkt- und Regionalvermarktung" der Land- und Forstwirte, des Gartenbaus und des Fleischerhandwerks im Kreis Wesel.

08.12.04 –

Hohe Ziele hatte man, wollte Landwirte und Gärtner in der Direktvermarktung der Produkte stärken, leistungsfähiger machen und ihr Überleben sichern. Unterstützt von der EntwicklungsAgentur Wirtschaft (EAW) des Kreises Wesel und unter der Schirmherrschaft der Rheinberger CDU-Landtagsabgeordneten Maie-Luise Fasse galt es jetzt nach einem Jahr Bilanz zu ziehen.

War der Menzelner Adlersaal bei der Gründungsversammlung noch voll besetzt - 114 Bauern, Gärtner und Metzger unterzeichneten damals - war die Versammlung am Mittwochabend eher dürftig besucht, trotz Prominenz und erster guter Ansätze. Margret Ueltgesforth, Sprecherin des Bündnisses und Kreisvorsitzende der Landfrauenvereinigung, lobte die Zusammenarbeit: "Die macht Mut, schafft Arbeitsplätze, erhält unsere Betriebe." In Zeiten wirtschaftlicher Probleme bräuchten Landwirte und Gärtner Partnerschaften. "Mit dem Konzept, Produkte regional selbst zu vermarkten, sind wir auf einem guten Weg."

Für Marie-Luise Fasse ging es aber auch um einen Blick in die Zukunft. 18 Millionen Verbraucher habe NRW, da biete die Zusammenarbeit von Bauern, Verarbeitern, Markt und Handel in der Region große Chancen. Für sie haben Hof-, Dorfläden und Wochenmärkte eine Zukunft.

Landrat Dr. Ansgar Müller machte Mut, das Projekt weiter zu führen. "Nur so sind sie im ländlichen Bereich erfolgreich. Direkt- und Regionalvermarktung mildert Strukturprobleme." Wie schon Fasse betonte auch Müller, dass die Höfe zum Erhalt der Kulturlandschaft des Kreises benötigt würden. Sein Credo: "Stärken Sie den wirtschaftlichen Kreislauf. Sie können die Ansprüche im Kreis erstklassig erfüllen. Sie erzeugen hohe Qualität. Das müssen Sie beim Verbraucher bekannt machen."

Dafür warb auch Ingrid Wallfahrt vom Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium. "Obst von Aldi, Anzug von Armani", umschrieb sie die Ansprüche der Verbraucher scherzhaft. "Qualitätsprodukte haben ihren Preis, werben Sie mehr für ihre hohe Qualität." Wallfahrt wies auf die jährlich 10 Millionen Touristen in NRW hin. "Alle Radwege führen an Ihren Höfen und Märkten vorbei."

Den Tourismus zum Wohle der Landwirte fördern will der Kreis Wesel, sagte Michael Düchting (EAW). "Die Angebote im Kreis sind bereits um 50 Prozent gestiegen." Eine neue Rundwanderkarte mit den Bauernhof-Cafes sei in Vorbereitung, ferner die Kataloge "Reisemobil" und "Tagungen, Kongresse, Events." Es gäbe viele Angebote, die noch unbekannt seien. Die sollten die Landwirte der EAW melden. Zielgruppe der Tourismusförderung seien Radfahrer, auch Landwirte sollten die Chancen im Radtourismus nutzen.

Auch das Hotel- und Gaststättengewerbe möchte verstärkt regionale Produkte anbieten, doch es fehlen noch direkte Kontakte zu den Landwirten. So könnte es langfristig eine regionale Speisekarte oder einen regionalen Präsentkorb mit hiesigen Produkten geben.

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