KREISPOLITIK / Grüne fordern Konzept unter dem Motto "Starke Kinder brauchen starke Eltern" und wollen schnelle Touristik-Lösung.

10.11.03 –

KREIS WESEL. Jede Menge vorgenommen hat sich die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen für das bevorstehende Wochenende. Von heute Abend bis Sonntag wollen sich ihre Mitglieder im Kreishaus mit dem Etat beschäftigen. Vorab erläuterte Fraktionssprecher Hubert Kück, worum es genau gehen soll.

Hohe Rendite als feste Einnahme

Thema Finanzen: "Wir wollen die Privatisierungsorgie unter die Lupe nehmen," sagt Kück, der ein finanzpolitisches Eigentor befürchtet, wenn Wohnungsbaugesellschaften, das Kreiswasserkwerk und die Niag privatisiert würden. Sollte dies der Fall sein, werde ein sehr hohes Risiko eingegangen. Schließlich könne die hohe Rendite jetzt noch Jahr für Jahr als feste Einnahme verbucht werden. Als rausgeschmissenes Geld bezeichnete Kück die 100 000 Euro, die für ein Gutachten in Sachen Wohnungsbaugesellschaften bezahlt würden. Für Niag und Wasserwerk kämen Gutachten wegen des vielfachen Wertes noch deutlich teurer.

Thema Arbeit: Kück setzt auf die Vor-Ort-Arbeit bei der Lehrstellensuche, wie sie seit langem im Zusammenwirken von Kreis, Arbeitsamt und Arbeiterwohlfahrt praktiziert wird. Er befürchtet, dass die nach dem Hartz-Konzept angestrebte Zentralisierung sich negativ auswirkt. Der Grünen-Sprecher plädiert dafür, die Vernetzung mit den Hochschulen in Duisburg und Bocholt voranzutreiben, damit der Kreis davon profitieren kann. Außerdem strebt er eine schnelle Lösung in Sachen Touristik-Agentur an. Bis Ende des Jahres sollten die entsprechenden Verträge unterschrieben sein.

Psychologische Dienste als Plattform

Thema Soziales: Die Grünen-Fraktion macht sich für ein Konzept unter dem Motto "Starke Kinder brauchen starke Eltern" stark. Es sei für Nachwuchs gedacht, der ohne Werte aufwachse und soll den Schwerpunkt der nächsten beiden Jahre bilden. Die bereits vorhandenen psychologischen Dienste des Kreises Wesel böten eine hervorragende Plattform dafür.

Thema Umwelt: Hier strebt Bündnis 90/Die Grünen auch weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden an.