Methadon-Vergabe:

"Wir wollen, dass Drogenabhängige die Chance haben, ins normale Leben zurückzukehren. Deswegen ist Substitution so wichtig."

09.06.01 – von J. Bartsch, Quelle: RP (thh) –

"Wir wollen, dass Drogenabhängige die Chance haben, ins normale Leben zurückzukehren. Deswegen ist Substitution so wichtig."

Deshalb wird Hübert Kück, Grüne-Fraktionssprecher im Kreistag, beim Thema Methadon hellwach. Gestern kritisierte er massiv Kreisverwaltung und Kassenärztliche Vereinigung (KV). Die hatten gesagt, dass weiter Ärzte für die Vergabe fehlen, aber dies nicht zu ändern sei (RP berichtete).
Kück wirft dem Kreis "Beschönigung" vor, weil der in der Vorlage für den Gesundheitsausschuss die Lage verharmlose. "Die Argumentation der KV ist nicht nachvollziehbar. Ärzte haben eine Verpflichtung der Allgemeinheit gegenüber, die KV muss die Methadonvergabe durch niedergelassene Ärzte sicherstellen", sagte er. Zur Not müssten Bund und Land dies erzwingen.
Klipp und klar

Für Wesel hält Kück die herrschende Übergangslösung für nicht ausreichend. Zwar wird seit April 2000 in den Räumen des Gesundheitsamtes in Wesel in der Mittagszeit Methadon an Süchtige ausgegeben. Von einer "ausreichenden Versorgung mit substituierenden Ärzten" sei man weit entfernt. Kück sieht sich da auf einer Linie mit der Weseler Drogenberatung und den beiden Ärzten, die derzeit in Wesel Methadon verabreichen.

Die haben in einem Brief an die Landrätin klipp und klar festgestellt, dass die beruhigende Aussage im Methadon-Erfahrungsbericht der Kreisverwaltung nicht stimmt. Die Ergebnisse seien auch nicht mit Drogenhilfe und den behandelnden Ärzten abgestimmt worden. Ihr Fazit lässt an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig: "Die Situation der Vergabe von Methadon hat sich für das Stadtgebiet Wesel und dessen Einzugsbereich grundsätzlich nicht verbessert."

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