Kreisleitstelle: Was passiert an der Jülicher Straße?

Der Neubau der Kreisleitstelle ist beschlossene Sache. Aber auf dem vorgesehenen Gelände an der Jülicher Straße birgt der Baugrund Probleme. Und wo ist der erforderliche Platz für die Autos der Mitarbeiter? Anwohner machen sich Sorgen, und die Grünen im Kreistag sprechen von einem „großen Ärgernis“.

06.11.13 –

Der Neubau der Kreisleitstelle ist beschlossene Sache. Aber auf dem vorgesehenen Gelände an der Jülicher Straße birgt der Baugrund Probleme. Und wo ist der erforderliche Platz für die Autos der Mitarbeiter? Anwohner machen sich Sorgen, und die Grünen im Kreistag sprechen von einem „großen Ärgernis“.

Stephan Lumer wohnt seit 1960 an der Jülicher Straße, freut sich, dass von der einstigen Obstwiese gegenüber wenigstens noch etwas Grün geblieben ist und befürchtet nun Baulärm und andere Widrigkeiten. Er und seine Nachbarn wüssten nicht, was genau entstehen solle, sagt er, wie hoch gebaut werde, was das für sie hinsichtlich Akustik und Lichtverhältnisse bedeute. Manche meinten, Rettungsfahrzeuge würden hier stationiert. Die geplante Kreisleitstelle wirft Fragen auf.

 

Der 63-Jährige Lumer weiß um die Problematik des Baugrundes. Als sein Vater das Haus der Familie baute, und die Baugrube ausgehoben wurde, „ist seine ganze Kalkulation zusammengebrochen“, erzählt er. Aufgrund einer Lettenschicht im Boden konnte das Grundwasser nicht weichen. Die Kreisverwaltung hat unter anderem in diesem Zusammenhang, nachdem das Bodengutachten vorlag, den vorgesehenen Standort für die Kreisleitstelle von der Reeser Landstraße „nach hinten geschoben“. Von einer notwendigen Pfahlgründung ist die Rede.

 

Frage nach alternativem Standort

 

Am nun angedachten Platz würde der Neubau einen Teil des Parkplatzes des Gesundheitsamtes beanspruchen. Wenn im Gesundheitsamt Veranstaltungen stattfinden, sei es schon jetzt eng, sagt Lumer. Und die Autos von jeweils rund einem Dutzend Mitarbeiter der neuen Kreisleitstelle kämen hinzu. Eine Tiefgarage fänden manche Anwohner gut, aber die Grünen lehnen sie ab: „Viel zu teuer“, meint ihr Kreistagsmitglied Jürgen Bartsch. Seine Partei möchte, dass generell möglichst auf eine Unterkellerung verzichtet wird und legt Wert darauf, dass der „nicht repräsentative Funktionsbau“ den „Kostendeckel“ von sechs Millionen Euro nicht sprengen darf.

 

Die Grünen halten der Kreisverwaltung ein ewiges Nachbessern in der Sache und mangelnde planerische Weitsicht vor. Es werde Zeit, dass die jetzige Kreisleitstelle mit ihrer bald abgängigen Technik ersetzt werde. In der Sitzung des Kreisbauausschusses am 26. November fordern sie Angaben zu den angesprochenen Themen und einen „kalkulierten Kostenrahmen, der auch alle Eventualitäten beinhaltet“, wie ihr Sprecher Hubert Kück sagt. Sie fragen auch, ob der Kreis andere Standorte in der Nähe des Kreishauses geprüft hat. Neben dem RWE-Gebäude wäre ein gut geeigneter Ort, meint Anwohner Stephan Lumer.

 

Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophen

 

Die Kreisleitstelle, ständig unter 112 erreichbar, ist für Feuerwehr und Rettungsdienst zuständig. Ihre Mitarbeiter sind Organisatoren und Koordinatoren in den Bereichen Feuerschutz und Hilfeleistung, halten ständig Kontakt zu Polizei und anderen Einrichtungen. Bei Katastrophen, so genannten Großschadensereignissen, ist die Leitstelle Melde-, Informations- und Nachrichtenübermittlungsstelle. Sie alarmiert und leitet Abwehrmaßnahmen ein.

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