Kreisleitstelle: Grüne kritisieren die Planer

Mehrkosten, Überraschungen und vor allem die Frage nach der alten Technik

06.02.13 –

Mehrkosten, Überraschungen und vor allem die Frage nach der alten Technik

Druck auf die Verwaltung in Sachen Kreisleitstelle hatte die Grünen-Fraktion des Kreistages schon im November gemacht, Zahlen und Fakten eingefordert. Dass die Kreisverwaltung jetzt in einer gemeinsamen Sitzung der beiden Fachausschüsse über den Neubau der Kreisleitstelle an der Jülicher Straße in Wesel beraten will, wird von der Fraktion zwar goutiert, doch die Kritik an den Verantwortlichen im Kreishaus ist damit noch lange nicht beendet. Das machte Sprecher Hubert Kück gestern deutlich.

Das Ausmaß des Desasters

Dass bei den Umbauplänen für die Kreisleitstelle im Kellergeschoss des Kreishauses etwas schief läuft, sei der Fraktion schon länger bewusst gewesen. Schließlich sei beim Beschluss zum Umbau ein Einzugstermin Ende 2013/Anfang 2014 genannt worden. Doch spätestens als Lars Rentmeister vom Verwaltungsvorstand im Dezember vergangenen Jahres auf Nachfrage aus der Fraktion eingeräumt habe, dass der Umzugstermin nicht zu halten sei, hätte sich das ganze Ausmaß des Desasters um die Leitstelle gezeigt.

Mängel der Bauleitplanung machen Hubert Kück und Helga Franzkowiak (...) vor allem für die eingetretenen Verzögerungen verantwortlich. "Wie kann es sein, dass man bei der Kreisverwaltung nicht weiß, dass sich unter der Fläche, die man für den Anbau der Leitstelle vorgesehen  hatte, ein Regenrückhaltebecken befindet? Warum fällt Planern so spät auf, dass die Mitarbeiter natürlich auch Tageslichtplätze haben müssen?" Das sind nur zwei der Fragen, die beide gestern stellten.

Die aktuelle Vorlage zum Neubau der Leitstelle auf dem kreiseigenen Grundstück weist Mehrkosten in Höhe von 880 000 Euro aus. "Gibt es hier Berliner Flughafen-Verhältnisse?", wollte Kück ketzerisch wissen. Doch den Grünen-Sprecher treibt noch eine andere Sorge um. Schon beim Beschluss zum Umbau im Jahr 2010 sei von Seiten der Verwaltung darauf hingewiesen worden, dass die genutzte Technik überaltert sei und dringend auf den neuesten Stand gebracht werden müsse. Kück: "Wenn die neue Einsatzzentrale der Feuerwehr nun voraussichtlich erst in zweieinhalb Jahren fertig ist - was geschieht in der Zwischenzeit mit der Technik?"

Antworten erhofft sich die Fraktion von der Sitzung am 5. Februar. Vor der Beratung der beiden Ausschüsse (Gesundheit- und Ordnungsangelegenheiten/Bauen und Abfallwirtschaft) appelliert Hubert Kück schon jetzt an die Vertreter von SPD und CDU, nicht erneut eine Standort-Debatte anzuzetteln. "Die Kreisleitstelle gehört nach Wesel. Hier sind Polizeibehörde und der Landrat, die im Katastrophenfall sofort und ganz eng miteinander arbeiten müssen", sagt er.

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