Im Ton vergriffen

Kürzlich hat NRW-Verkehrsminister Groschek (SPD) in einem Zeitungsinterview zur Verkehrsinfrastruktur und zur Entwicklung der Logistik in NRW Stellung genommen.

11.12.14 –

Kürzlich hat NRW-Verkehrsminister Groschek (SPD) in einem Zeitungsinterview zur Verkehrsinfrastruktur und zur Entwicklung der Logistik in NRW Stellung genommen.

Dabei spitzte er seine Sicht in der Gegenüberstellung einer prosperierenden Wirtschaftsnation und einer vorindustriellen Idylle zu und befand, dass nicht der „eigene Vorgarten (…) zur letzten Instanz von Pro und Contra Infrastruktur werden“ dürfe. Nur für Gartenzwerge sei Stillstand genug Tempo, so der Minister.

 

Hubert Kück, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion Wesel, kommentiert dies so: „Wirtschaftsnation oder Idylle: Diese Gegenüberstellung halte ich für falsch – sie greift nur ein altes Klischee der Unvereinbarkeit von Wirtschaft und Ökologie wieder auf.

 

Vor allem aber betrachte ich den Begriff Gartenzwerge als völlig deplaziert und beleidigend. Kann der Minister mit Widerspruch von Kritikern nicht umgehen? Meint er, dass man sich allen „Segnungen“ der verkehrlichen Entwicklung widerspruchslos unterwerfen soll?

 

Als eine Industrienation brauchen wir eine gut ausgebaute Infrastruktur, das wissen wir. Ebenso wichtig ist aber, dass die Menschen bei der Infrastrukturentwicklung mitgenommen und gehört werden müssen. Mit Zunahme des Verkehrsaufkommens droht auch mehr Lärm. Und Lärm ist inzwischen zu einer echten Geißel der Moderne geworden. Die Diskussion um die Betuwe-Linie und das dritte Gleis ist dafür ein beredtes Beispiel.

 

Minister Groschek sollte daher sehr rasch seinen Kurs überdenken und den betroffenen Menschen Gehör schenken. Sie müssen in alle sie betreffenden Entscheidungen eingebunden werden.

 

Ich meine, dass die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region durchaus wichtig ist. Aber die Wirtschaft sollte für die Menschen da sein. Und gerade die betroffenen Menschen sollten sich nicht von den Anforderungen der Wirtschaft „überfahren“ fühlen müssen.“

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