Hubert Kück lobte die hervorragende Arbeit der Biostation. Bärbel Höhn: „ Lösung ist nicht sicher.“

Außer gutem Pflaumenkuchen, den Umweltministerin Bärbel Höhn ausdrücklich lobte, tischte der Vorstand der Biologischen Station im Kreis Wesel der Grünen-Politikerin auch seine Sorgen auf.

29.08.04 –

Schon im laufenden Jahr seien die Gehälter gekürzt worden, um weitermachen zu können, sagt Vorsitzender Wolfgang Gropp.

"Wir sind an unserer Kapazitätsgrenze", betonte er. Gleichwohl droht weiteres Ungemach, das den Fortbestand der Biostation am WeseIer Freybergweg in Gefahr bringen könnte.

Das Land hat per Doppelhaushalt beschlossen, die Zuschüsse für alle 42 Biostationen in Nordrhein-Westfalen, 2004 um zehn Prozent und 2005 um weitere 20 Prozent kürzen.

"Das ist schwer zu verkraften", räumte Höhn ein. Vor allem in Wesel, denn dort gebe es eine besondere Situation, wie die Ministerin einräumte: Die kürzlich erfolgte Verabschiedung von drei Landschaftsplänen führt dazu, dass die Biostation auf einen Schlag 5000 Hektar zusätzliche Naturschutzflächen betreuen muss. Dazu zählen der Dämmerwald, die Üfter Mark und die Lippeaue. Somit stehen im Kreis Wesel 13000Hektar unter Naturschutz, das entspricht 13 Prozent der Gesamtfläche.

Entlassungen kein Tabu

Nach den Worten von Wolfgang Gropp hat der Kreis durchblicken lassen, auch er könnte seine Zuschüsse kürzen, wenn das Land dies tue. "Dann müssten wir über die Bezahlung der Mitarbeiter nachdenken", erklärte er.

Auch Entlassungen seien nicht auszuschließen. Das Jahresbudget der Biostation beträgt 600 000 Euro. 76 Prozent davon trägt das Land, für den Rest kommen Kreis und Kommunalverband Ruhrgebiet im Verhältnis zwei Drittel zu l ein Drittel auf.

„Ich nehme die Sorgen mit." Mehr als das sagte Höhn gestern nicht zu. Klar sei: "An den Kürzungen führt kein Weg vorbei."

Auch eine Sonderlösung für Wesel sei we- nig wahrscheinlich, weil das Begehrlichkeiten bei anderen Stationen wecken würde.

"Ich bin nicht sicher, ob wir zu einer Lösung kommen", sagte die Ministerin.

Gleichwohl hat Hubert Kück, Landratskandidat der Grünen, "ein gutes Gefühl": Höhn werde die Sache so organisieren, "dass die Biostation bekommt, was ihr zusteht."

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