Grüne contra Landrat: Dezernate sollen bleiben

Die Grünen im Kreistag wittern die Gefahr, dass Landrat Dr. Ansgar Müller (SPD) seine Machtposition ausbauen will.

14.10.10 –

Er könnte, so die Befürchtung, die baldige Pensionierung des Technischen Dezernenten Hans-Joachim Berg (CDU) zu einer Umorganisation der Verwaltungsspitze nutzen. „Wir wollen aber an der Dezernatsstruktur festhalten“, sagte Hubert Kück gestern. Der Sprecher der Grünen lehnte eine nur aus Fachbereichsleitern bestehende Führungsebene unter dem Landrat ab. Dies würde Hierarchie nicht verflachen, sondern verbreitern und würde außerdem mehr Personalkosten verursachen. Solche Fachbereichsleiter würden auf Dauer dann höher - nach A 16 - besoldet und Dezernenten wie Kreisdirektor Ralf Berensmeier (CDU), dem man vielleicht einen Fachbereich entziehen würde, bekäme ja dann auch nicht weniger Geld, schätzte Kück.

 

Gegen politische Besetzung

Der Grüne wandte sich in diesem Zusammenhang mit Blick auf SPD-nahe Fachbereichsleiter auch generell gegen politisch einseitige Besetzungen. So solle das Dezernat von Fachmann Berg, zu dem die Sparten Bauen, Vermessung, Umwelt und Immobilien gehören, auch weiterhin von einem Fachmann geführt werden. „Die Mitarbeiter warten auf eine Entscheidung. Der Landrat soll sagen, wie er sich die Organisation künftig vorstellt“, sagte Hubert Kück. Fürs Dezernatsmodell hofft er auf Stimmen jener Kritiker in der SPD, denen Müllers Macht schon jetzt zu groß ist.

 

Außerdem machen sich die Grünen für ein neues Team Nachhaltigkeit stark. Hintergrund ist Kücks Eindruck, dass zusammenhängende Themen derzeit in der Kreisverwaltung und bei der Entwicklungsagentur Wirtschaft (EAW) zersplittert sind. Zum Aufgabenbereich besagten Teams zählt Kück Neue Energien, Immobilienmanagement, Umwelt, Biomassemanager, Radfahrbeauftragter und Demographie.

 

In Sachen Breitbandverkabelung bleiben die Grünen bei ihrer im Kreistag geäußerten Meinung. Sie sind Pilotprojekte für Gewerbegebiete in Hünxe und Sonsbeck. Eine Absage erteilen sie aber Plänen, 66 Millionen Euro in eine nahezu flächendeckende Versorgung zu stecken. Dahinter stecke der Ehrgeiz, erster Kreis in Deutschland zu sein. Der Kreistag hat beschlossen, ein Breitband-Konzept zu erstellen.

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