Flugplatz Schwarze Heide: Kreis-Grüne fordern Schließung

Die Grünen im Weseler Kreistag fordern die Schließung des Verkehrslandeplatzes Schwarze Heide.

10.10.13 –

Die Grünen im Weseler Kreistag fordern die Schließung des Verkehrslandeplatzes Schwarze Heide.

Im Vorfeld der Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung und strukturellen Wandel, der sich heute ab 16 Uhr im Kreishaus mit der Zukunft des Flugplatzes beschäftigt, machten der grüne Fraktionschef Hubert Kück sowie Helga Franzkowiak, Kreistagsmitglied und Stadtverordnete in Dinslaken, unmissverständlich klar, dass sie es für unverantwortlich halten, weiter Geld in ein Projekt zu stecken, für das es, "aus wirtschaftlicher Sicht kein Licht am Ende des Tunnels gibt". Die beiden Grünen berufen sich dabei auf ein im Auftrag der Stadt Bottrop erstelltes Gutachten zur weiteren Entwicklung des Flughafens, das dem Ausschuss in Auszügen vorliegt. Die Grünen, so Kück, hätten sich die Mühe gemacht, das weit über 200 Seiten starke Gutachten, das auf den Internetseiten der Stadt Bottrop zu finden ist, komplett durchzuarbeiten.

 

Dem Gutachten sei zu entnehmen, wie schlecht der Ist-Zustand der Flughafengesellschaft sei. Daran etwas verbessern zu wollen, auch das mache die Expertise klar, bedeute, dass sehr viel Geld in die Hand genommen werden müsse, ohne die Garantie zu haben, dass sich der Flughafen wirtschaftlich positiv entwickle.

 

Mit dieser Meinung befinden sich die Grünen im Gegensatz zu Dinslakens Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, der als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Flughafengesellschaft das Bottroper Gutachten unlängst im Finanzausschuss der Stadt zum Anlass genommen hatte, ein eindeutiges Bekenntnis zum Landeplatz abzulegen. Kück und Franzkowiak fordern dagegen, dass Schluss sein müsse "mit der Gesundbeterei", die nichts anderes bringe als weitere Verluste. Der Flugplatz erhält von seinen Gesellschaftern - das sind neben dem Kreis Wesel Dinslaken, Bottrop, Voerde und Hünxe - einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 280 000 Euro zu Abdeckung seiner Verluste.

 

Kück erinnerte daran, dass bislang alle Ver spr echungen der Flughaf en- Geschäftsführung unerfüllt geblieben seien. Auch die Verlängerung der Landebahn habe nicht den prophezeiten wirtschaftlichen Aufschwung des Verkehrslandeplatzes gebracht. Im Gegenteil sei die Zahl der auf dem Landeplatz stationierten Flugzeuge seit 2006 faktisch gleich geblieben. Die Verluste dagegen seien gestiegen. Hätten sie 2008 noch bei 190 000 Euro gelegen, so seien sie in 2011 auf 296 000 Euro angewachsen. Wenn man dazu noch Rückstellungen und Rückbauverpflichtungen addiere, liege das Defizit bei 690 000 Euro. Die Kreisverwaltung, so Kück, habe selbst offenbar Zweifel daran, ob der Flughafen je wirtschaftlich betrieben werden können. In ihrem Bericht für den Ausschuss verweise sie darauf, dass die ab 2016 geplante Rückzahlung der Darlehn in Höhe von 2,22 Millionen Euro an die Gesellschafter gegebenenfalls gestreckt werden müsse. Unter diesen Umständen gebe es keine Berechtigung, weiter Geld in den Flughafen zu investieren.

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