Familienfreundliche Fachhochschule Rhein-Waal

Im Herbst soll die neue Fachhochschule in Kamp-Lintfort und Kleve ihren Betrieb aufnehmen. Dazu möchten die Grünen im Kreistag Wesel gute Voraussetzungen sichergestellt wissen, z.B. den Verzicht auf eine Studiengebühr. Mit einem Antrag plädieren die Grünen aber auch für familienfreundliche Rahmenbedingungen.

10.06.09 –

Mit der Beantwortung der Großen Anfrage der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zur "Vereinbarkeit von Studium, Arbeit und Familie an den Universitäten, Fachschulschulen und Kunsthochschulen in NRW" durch die NRW-Landesregierung ist deutlich geworden, wie unterschiedlich die Angebote von Standort zu Standort sind, nicht nur was die Betreuungszeiten, sondern auch was die Kosten für die Eltern angeht.

Die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage zeigt, dass sich NRW trotz vielfältiger Einzelmaßnahmen nicht durch ein besonderes familienfreundliches Profil in der Hochschullandschaft auszeichnet, und es lässt sich insgesamt feststellen, dass es keine landeseinheitlichen verbindlichen Regelungen gibt, auf die sich Studierende und WissenschaftlerInnen verlassen können. Damit droht das Land in dem sich verschärfenden Wettbewerb um wissenschaftlichen Nachwuchs ins Hintertreffen zu geraten.

Die große Chance für eine neu entstehende Fachhochschule besteht darin, familienpolitische Versäumnisse erst gar nicht entstehen zu lassen und Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Studium, Arbeit und Familie von Beginn an zu implementieren.

Diese könnten u.a. darin bestehen

  • die Familienorientierung auf der Führungsebene zu fördern, familienbewusste Personalentwicklung zu unterstützen sowie das Thema Beruf und Familie in die Berufungs- und Einstellungsverfahren zu integrieren,
  • bei den Studierenden und sonstigen Hochschulangehörigen eine differenzierte Erhebung des Kinderbetreuungsbedarfes (insbesondere hinsichtlich der Betreuungszeiten) durchzuführen,
  • entsprechende Kinderbetreuungsangebote vorzuhalten, die besondere Bedarfe von Studierenden und WissenschaftlerInnen in der Qualifizierungsphase berücksichtigen,
  • sicher zu stellen, dass die Inanspruchnahme dieser Angebote für Hochschulangehörige ohne oder mit geringen Einkünften kostenfrei ist,
  • in allen Studienordnungen und der Studienorganisation die praktischen Voraussetzungen für ein Teilzeitstudium zu schaffen,
  • kostenlose Beratungs- und Unterstützungsangebote für Eltern anzubieten (Elternbüros, Mentoringprogramme, Informationsmaterialien usw.),
  • bei der Studiengestaltung die Bedürfnisse studierender Eltern zu berücksichtigen (z.B. durch Pflichtveranstaltungen zu gesicherten Betreuungszeiten, E-Learning als Ergänzung bzw. Alternative zum Präsenzstudium, flexibilisierte formale Prüfungsanforderungen sowie reservierte Labor- und Praktikumsplätze).

Die Resolution lautet:

Der Kreistag Wesel appelliert an die Gründungsbeauftragten der neuen Fachhochschule Rhein-Waal, die Vereinbarkeit von Studium, Arbeit und Familie bei allen Planungen mit zu berücksichtigen und familienfreundliche Einrichtungen für die Lernenden und Lehrenden zu schaffen.

Die Kreisverwaltung wird beauftragt, sich in entsprechenden Gesprächen und Verhandlungen dafür einzusetzen.

 

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