Ein Vorteil im Chaos, der nichts kostet

Der Kreis Wesel versucht, sich im "Chaos" halbwegs standfest zu positionieren. Der Ausschuss für Abfallwirtschaft beurteilte die geplante Müll-Kooperation mit dem Kreis Borken gestern durch die Bank positiv. Einen Beschluss aber überließ er dem Kreisausschuss. Die SPD signalisierte Zustimmung, will aber der Fraktion noch vom Besuch der mechanisch-biologischen Anlage (BMA) im Westmünsterland erzählen.

17.06.04 –

Technischer Dezernent Hans-Joachim Berg hatte noch einmal die erhofften Vorteile der Zusammenarbeit über die Kreisgrenzen hinweg erläutert. Beide Partner könnten durch das Zusammengehen eine "komplette Produktpalette" für die Abfallbehandlung anbieten. Und das ohne in einer unberechenbaren, "konfusen Situation" äußerst riskant investieren zu müssen. "In der momentan chaotischen Lage der Abfallwirtschaft kann man schlichtweg keine Geld in die Hand nehmen", so Berg.

Es gehe bei der Kooperation darum, so der Dezernent weiter, "unterschiedliche Abfalltypen passen zuordnen zu können". Für manche Abfälle sei es besser sie zu verbrennen, für andere biete sich die mechanisch-biologische Behandlung an.

Die CDU sicherte volle Unterstützung zu, sich eine zusätzliche Entsorgungsmöglichkeit zu sichern, ohne Gefahr zu laufen, sich die Finger zu verbrennen. Auch die FDP sieht's positiv, auch wenn sie die umständliche Konstruktion eines Zweckverbandes mit gemischten Gefühlen betrachtet.

Für die Grünen war der Ausflug nach Westfalen wie eine Reise ins politische Paradies, das sie einst im Kreis Wesel angestrebt hatten. "Grün pur im CDU-Landkreis", hatte Axel Paulik dort als Realität erlebt, mit Abfallgebühren niedriger als im Kreis Kleve, der nicht in Abfallentsorgung investiert habe. Hier funktioniere die "Grüne Tonne" problemlos, da habe die umworbene Entsorgungsgesellschaft zwei Windräder gebaut und auch noch Sonnenkollektoren auf den Dächern. Er geriet ins Schwärmen und gesellte sich begeistert zum Kreis Kooperationsfreunde.

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