,Chefsache, Dr. Müller’

Schock an Schulen: Beratungsstelle setzt Betreuung von schweren Fällen nach der Klasse sechs ab. Grüne werfen Landrat vor, neue Psychologen-Stelle zu verhindern.

13.09.07 –

Ohne Vorwarnung und politische Debatte im Schulausschuss hat Frank Kröner, Chef der Schulberatungsstelle des Kreises, den Schulen mitgeteilt, ab sofort nur noch „Einzelfall-Anmeldungen bis einschließlich der sechsten Klasse“ anzunehmen. Danach sei statt psychologischer Betreuung nur noch „supervisorische Beratung“ im Angebot - sprich: Unterstützung von Lehrern. Grüne-Fraktionssprecher Hubert Kück, der lange für die 2002 realisierte Beratungsstelle gekämpft hat, ist empört. „Es gibt immer mehr auffällige und immer aggressivere Kinder. Weiterführende Schulen fühlen sich im Stich gelassen. Fachliche Betreuung ist nötig. Dringend!“ betonte er gestern. Er kreidet Landrat Dr. Ansgar Müller an, dass der das Thema laufen lasse. „Das Land hat den Kreisen 50 Schulpychologen-Stellen zugewiesen, nur Wesel ist nicht dabei. Dr. Müller muss sich ins Zeug legen, damit sich das ändert. Er ignoriert die Politik“, kritisierte Kück.

Er erkennt an, dass die Beratungsstelle nicht nur mehr Einsätze verzeichnet, sondern aus dem Vorjahr eine Bugwelle nicht abgearbeiteter Fälle vor sich herschiebt. Dennoch hätte der Schulausschuss debattieren müssen, bevor die weitreichende Konsequenz, zehn Prozent der Beratungskapazität abzubauen, plötzlich umgesetzt wird. Auch den schulterzuckenden Umgang der Verwaltung mit der Vergabe von zusätzlichen Psychologen kann Kück nicht nachvollziehen. Hintergrund seien „zweifelhafte Zuteilungskriterien des Landes“, weil der Kreis eine Erziehungswissenschaftlerin zusätzlich hat.

„Das Land missachtet das Engagement des Kreises. Der Kreis darf nicht leer ausgehen, da muss man Einsatz zeigen. Den vermisse ich bei Dr. Müller“, so Kück. Er müsse das Thema Schulpsychologie zur Chefsache machen und den Schulterschluss mit der Politik suchen.

 

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