Borssele: Etappensieg für AKW-Gegner

Die Pläne für den Bau eines zweiten Atomkraftwerks in Borssele sind vom niederländischen Stromkonzern Delta auf Eis gelegt worden. Hubert Kück, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion in Wesel, begrüßte die Entscheidung.

26.01.12 –

Die Pläne für den Bau eines zweiten Atomkraftwerks in Borssele sind vom niederländischen Stromkonzern Delta auf Eis gelegt worden. Hubert Kück, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion in Wesel, begrüßte die Entscheidung.

Die Pläne für ein neues Atomkraftwerk in Borssele, gelegen auf der von Touristen gern besuchten Halbinsel Walcheren in den Niederlanden und keine 200 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, hatten massive Proteste auch von deutscher Seite, insbesondere aus NRW, hervorgerufen.

Jetzt wurden die Pläne für den Bau eines zweiten Kernkraftwerks im niederländischen Borssele für zwei bis drei Jahre ausgesetzt. Für den Bau des AKW war auch der deutsche RWE-Konzern als Partner im Gespräch gewesen.

„Die Entscheidung für den Aufschub des Baus ist ein erster Etappensieg der AKW-Gegner. Der politische Druck, der gegen das Projekt aufgemacht wurde, hat gewirkt“, kommentiert Hubert Kück, der hier auch auf die Aktivitäten der Grünen Kreistagsfraktion in Wesel in Sachen Borssele verweist.

Dieser Druck, so Kück weiter, müsse aufrecht erhalten werden angesichts der drohenden katastrophalen Folgen eines Reaktorunglücks: „Wenn in Borssele etwas passiert, würde bei vorherrschenden Westwinden eine radioaktive Wolke in wenigen Stunden Richtung Nordrhein-Westfalen und damit auch über den Kreis Wesel treiben.

Die Folgen einer strahlenden Wolke über unserem dichtbesiedelten Gebiet mag ich mir gar nicht ausmalen. Damit es dazu nicht kommt, ist jetzt nicht nur ein vorläufiger Verzicht auf den Bau von Borssele II notwendig. Diese Pläne gehören endgültig vom Tisch!

Kück verweist zudem darauf, dass das bereits bestehende AKW in Borssele noch bis 2033 in Betrieb sein soll. Es wird dort bereits seit 1969 von Delta betrieben, und der Essener Energiekonzern RWE ist mit 30 Prozent beteiligt.

„Damit“, so Kück, „würde ein gefährliches AKW noch für rund 20 Jahre am Netz bleiben und weiter radioaktiven Müll produzieren, für das weiterhin kein Endlager existiert. Das darf nicht sein! Ein rascher Atomausstieg sollte auch in den Niederlanden kein Tabu sein.“

Kück mahnt zudem eine intensive Prüfung von Alternativen bei der Energiegewinnung an. Die Niederlande seien prädestiniert für Windkraftanlagen oder Energiegewinnung aus Wasser.

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