Einstieg in den Ausstieg beim Kiesabbau

GRÜNE Forderungen an die Landesregierung

18.02.19 –

Der Niederrhein und hier insbesondere der Kreis Wesel sind seit Jahrzehnten massiv vom Kiesabbau betroffen.
In immer stärkeren Ausmaßen hat das bereits zu grundlegenden Veränderungen in der Landschaft und zu starken und unumkehrbaren Auswirkungen auf Flora und Fauna, auf das Grundwasser, das Landschaftsbild sowie die Landwirtschaft geführt.
Die Menschen am Niederrhein und insbesondere die Anwohner müssen oftmals jahrzehntelang die unerträglichen Auswirkungen von Auskiesungen ertragen.
Im Kreis Wesel sind die Wasserflächen von 2012 bis 2017 um nahezu 300 ha angestiegen.

Kiese und Sande sind endliche Ressourcen, deshalb muss die Abbaumenge jährlich reduziert werden. So können sich Kiesindustrie und Verbraucher darauf einstellen und langfristig nach anderen Lösungen suchen.

Der Niederrhein darf nicht zur Reservefläche verkommen, die von allen Nutzern nach Gutdünken ausgeplündert werden kann.

Die GRÜNEN im Kreis Wesel fordern, dass eine Nachhaltigkeitsklausel in die Landes- und Regionalplanung aufgenommen wird.

Wir fordern:

  1. eine Nachweispflicht ein, wohin unser Rohstoff verbracht wird und wie hoch das Volumen ist.
    • Da eine immense Menge an Kies und Sand über die Grenze verkauft wird, muss kontrolliert werden, wie hoch das Volumen ist und wohin unser Rohstoff geliefert wird.
  2. eine gerechte Lastenverteilung ein!
    • Kiese und Sande sind nicht nur im Kreis Wesel zu finden, sondern erdgeschichtlich bedingt entlang der gesamten Rheinschiene!
    • Es ist deshalb eine Lastenverteilung einzufordern. Alle Gebiete entlang der Rheinschiene - nicht nur der untere Niederrhein, sondern auch die Niederlande - sind in ein Gesamtmonitoring Kiesabbau einzubeziehen!
  3. die Rücknahme der Erhöhung des Versorgungszeitraums von 20 auf 25 Jahre.

  4. die Beibehaltung von Konzentrationsflächen.
    • Ein ungezügelter, entfesselter Abbau von Kies und Sand würde ermöglichen, dass praktisch überall abgebaut werden könnte. Das hätte gravierende Folgen für die Entwicklung von Städten und Gemeinden.


Der Kreistag hat sich zu der besonderen Konfliktlage in Bezug auf die Sicherung und den Abbau von Kiesen und Sanden im Kreisgebiet und am unteren Niederrhein klar zu positionieren: Es muss ein kontinuierliches Abschmelzen der Abbaumengen jedes Jahr um 5% gesetzlich festgeschrieben werden.

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