1 Jahr Niederrhein-Appell zum Stopp des Kiesraubbaus

Presse zur Veranstaltung am 19.09.2009 in Kamp-Lintfort

21.09.09 –

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Bericht Rheinische Post

Kies-Appell: Große Sorge um die Heimat

VON CHRISTIAN SCHWERDTFEGER

Quelle:

Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH

Publikation: Rheinische Post Wesel

Ausgabe: Nr.219

Datum: Montag, den 21. September 2009

KREISWESEL Fast alle zwei Minuten schippert ein Binnenschiff mit Tonnen von Kies an Bord über die deutsch-niederländische Rheingrenze bei Emmerich. Jährlich werden auf dem Wasserweg 20 Millionen Tonnen Kies ins Nachbarland verschifft. Hinzu kommen Unmengen von Lkw-Ladungen. Wie viele es genau sind, ist nicht bekannt. Die Schätzungen gehen auseinander. Fest steht: der Kiesabbau am Niederrhein verändert das Landschaftsbild nachhaltig. Ein Jahr nach dem „Niederrhein-Appell“, eine von den Kiesgegnern formulierte Protestnote, haben sich rund 100 Mitglieder der zwölf Bürgerinitiativen, Organisationskomitees und Vereine vom ganzen Niederrhein am Samstag in der Stadthalle Kamp-Lintfort getroffen.

 

Auch Vertreter von Landtagsparteien und Umweltorganisationen waren gekommen. Enttäuscht zeigten sich die Teilnehmer von der Absage von NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben, die der Veranstaltung aus „Neutralitätsgründen“ fern blieb. Nach Informationen unserer Zeitung wollen die Grünen bei Thoben deswegen noch mal genauer nachhaken, ihr Nichterscheinen im Landtag debattieren lassen. Denn die Kiesgegner vermuten, dass hinter ihrer Absage Methode stecken könnte. „Die Landesregierung ist nicht in der Lage, sich der starken Lobby der Kiesindustrie zu stellen“, meint Kamp-Lintforts Bürgermeister Christoph Landscheidt. Die Kies-Lobbyisten würden im Landtag ein- und ausgehen. „Das Land schafft der Kiesindustrie ein unerschöpfliches Reservoir an Abgrabungsgebieten.“

Die Grenzen des Zumutbaren

 

Nur der größtmögliche Profit stehe im Vordergrund - nicht die Natur und die Menschen am Niederrhein. In die gleiche Kerbe schlägt Dr. Leo Rehm, Bürgerinitiative „Eden“ aus Rees. Der Kies werde zu Billigpreisen verschleudert, und die Politik schaue tatenlos zu. „Die Grenzen des Zumutbaren, der Vernunft sind längst überschritten. Das ist ein Hohn für jede ökologische Politik“, beklagt Rehm.

 

Die Baggerseen würden immer näher an die Dörfer und Gemeinden heranrücken, ganze Kulturlandschaften werden unwiderruflich zerstört. Die Folgen für Landwirtschaft und Trinkwasser seien unabsehbar. „Mit welchem Recht darf die Kiesindustrie unsere Ackerböden, unsere Heimat zerstören“, fragt sich Rehm. Die Landesregierung müsse den Wahnsinn endlich stoppen.

 

- /CHRISTIAN SCHWERDTFEGER

 

 

 

 

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