Weg vom Öl

Das Ölzeitalter geht zur Neige - sind wir intelligent genug, diese Herausforderung als Chance zu verstehen? am Donnerstag, 06.04.2006 um 20:00 h in Wesel, Kaiserhof, wird der Vorsitzende der Enquete Kommission „Preissteigerungen bei Öl- und Gasimporten“, des Landtags NRW, Dipl. Ing. Reiner Priggen, einen Vortrag über das Ende des Ölzeitalters mit anschließender Gelegenheit zur Diskussion halten.

20.03.06 –

Die Aufgabenstellung der Enquete Kommission ist es, die Auswirkungen längerfristig stark steigender Preise von Öl- und Gasimporten auf die Wirtschaft und die Verbraucherinnen und Verbraucher in Nordrhein-Westfalen zu untersuchen.

Im Zuge der Globalisierung und des hohen Bevölkerungswachstums hat die weltweite Nachfrage nach Öl und Gas stark zugenommen. Insbesondere in großen Schwellenländern wie China und Indien ist die Nachfrage förmlich explodiert. Das ist, neben anderen, eine wichtige Ursache für die deutlichen Preissteigerungen. Im Zeitraum von fünf Jahren von 1999 bis 2004 verfünffachte sich der Ölpreis von 10 auf 50 Dollar je Barrel. Im vergangenen Sommer lag der Ölpreis von zeitweise über 70 US-Dollar/Barrel auf einem historischen Höchststand.
Bereits jetzt sind die sprunghaft angestiegenen Öl- und Gaspreise eine erhebliche Belastung für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Leidtragende sind auch die Ver-braucherinnen und Verbraucher und die öffentlichen Einrichtungen, denen Ausweichmöglichkeiten oftmals fehlen.
Verschärft wird diese Entwicklung durch die absehbare Endlichkeit der Öl- und Gasvorkommen. Das Maximum der weltweiten Erdölförderung wird nach den verschiedenen Quellen im Zeitraum zwischen 2010 und 2020 erwartet. Die Parallelität von steigender Nachfrage und absehbarer Angebotsverknappung lässt weitere drastischere Preissteigerungen und zunehmende Verteilungskämpfe wahrscheinlich erscheinen.
Hinzu kommt, dass sich die verbleibenden relativ kostengünstig zu fördernden Ölreserven zunehmend auf politische Spannungsgebiete konzentrieren.
Damit steht die Energieversorgung zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor gewaltigen Herausforderungen.
Für ein stark im Export engagiertes modernes Industrieland wie Nordrhein-Westfalen, das seinen Öl- und Gasbedarf praktisch ausschließlich über Importe abdecken muss, ist diese Problematik von besonderer Bedeutung.
Diese Problematik betrifft nicht nur den Bereich der originären Strom- und Wärmeerzeugung, sie betrifft zentral die Automobilindustrie und den gesamten Bereich der Petrochemie, den Maschinen- und Anlagenbau.
In diesem Szenario liegt jedoch auch eine Chance für die nordrhein-westfälische Wirtschaft. NRW kann sich zum Anbieter innovativer Technologien entwickeln, die zum einen auf eine erhöhte Material- und Energieeffizienz und zum anderen auf eine gezielte Substitution von Öl und Gas bzw. von Öl und Gas verbrauchenden Produkten und Verfahren abzielen. Ergebnis wäre, dass NRW nicht nur seine eigene Importabhängigkeit reduzieren, sondern sich darüber hinaus auch als zukunftsorientierter Innovations- und Beschäftigungsstandort profilieren könnte.
Die Herausforderung, die vor allen energiepolitisch Tätigen liegt, besteht darin, die absehbare Verknappung der Ressourcen und die Klimapolitischen Herausforderungen des weltweiten Klimawandels in eine weltweite Handlungsstrategie umzusetzen. Diese Herausforderung mündet in die Frage: "Gibt es eine Alternative dazu, die Energieversorgung in diesem Jahrhundert auf regenerative Energien umzustellen?"

Was ist eine Enquete Kommission des Düsseldorfer Landtags?
Ausschüsse des Landtags bestehen ausschließlich aus Abgeordneten und bearbei-ten alle laufenden politischen Ereignisse im Themenbereich des Ausschusses. Die Enquete Kommission besteht aus 9 Abgeordneten (4 CDU, 3 SPD, 1 Grüne, 1 FDP) und 6 sachverständigen Mitgliedern und arbeitet für die Dauer von 2-3 Jahren an ei-nem Thema.
Weitere Informationen zur Enquete Kommission sind unter http://www.landtag.nrw.de und dann dort unter "Parlament" zu finden.

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