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10.04.11 –
Ende der Aufklärung? Ex-Minister zu Guttenberg
Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will Zeitungsberichten zufolge die Untersuchung seiner Dissertation nicht veröffentlichen.
Nach übereinstimmenden Berichten der "Süddeutschen Zeitung", des "Nordbayerischen Kuriers", der "Nürnberger Nachrichten" und des "Tagesspiegels" hat Guttenbergs Anwalt Vorbehalte gegen die Veröffentlichung des Kommissionsberichts geäußert. In einem Brief an die Universitätsleitung habe er auf die Persönlichkeitsrechte seines Mandanten verwiesen.
"Widerspruch zur Rücktrittsrede"
Die Uni reagierte irritiert. Er sehe in dem Verhalten des Politikers einen "vollkommenen Widerspruch" zu dessen Rücktrittsrede, in der er Aufklärung versprochen hatte", sagte Uni-Präsident Rüdiger Bormann dem "Tagesspiegel". "Es besteht ein ganz starkes öffentliches Interesse, wie die Uni den Vorfall bewertet." Er hoffe, dass Guttenberg einer Veröffentlichung der Untersuchung zustimmen werde. "Wir möchten das Ergebnis - auch zur Frage des Täuschungsvorsatzes - öffentlich machen", stellte er klar.
Bericht: Guttenberg schrieb absichtlich ab
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, der offizielle Uni-Bericht komme zu dem Schluss, dass Guttenberg bei seiner Doktorarbeit absichtlich abgeschrieben und damit bewusst getäuscht habe. Anders ließen sich die kopierten Passagen nicht erklären, berichtet das Blatt unter Berufung auf die Kommission der Universität Bayreuth. Die Kommission habe ihre Arbeit weitgehend abgeschlossen, der offizielle Bericht solle Ende April fertig sein.
Guttenberg war Anfang März von allen politischen Ämtern zurückgetreten. Er soll weite Teile seiner Dissertation aus anderen Quellen abgeschrieben haben, ohne dies kenntlich zu machen. Die Universität Bayreuth hatte ihm daraufhin seinen akademischen Grad aberkannt.
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