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17.02.02 –
KREIS WESEL. Regionale Schulberatungsstelle, Biogasförderung, Katastrophenschutz und Mitfahrzentrale – das sind die vier Themen, für die die Kreistagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen sich in den kommenden Wochen stark machen wird. Nach zahlreichen Gesprächen mit Blick auf den Kreisetat will man bei den anderen im Kreistag vertretenen Fraktionen dafür werben, so Sprecher Hubert Kück.
Stichwort regionale Schulberatungsstelle: Fünfzig Cent pro Einwohner würde sie kosten. Das hat die Umweltpartei ausgerechnet, die dazu bereits öffentliche Gesprächsrunden mit Fachleuten veranstaltete. Angesichts der geringen Summe hofft sie, dass auch die CDU-Mehrheitsfraktion mitzieht und sich für diese Investition ausspricht.
Stichwort Biogasförderung: Erneuerbare Energien könnten für Landwirte die Zukunft sein, findet Kück, der die für den 19. Februar im Kreishaus anberaumte Tagung der Entwicklungsagentur Wirtschaft und der Kreisbauernschaft Wesel für richtig und wichtig hält. Genau genommen seien die Grünen die Ideengeber für eine derartige Veranstaltung. Mit der Erzeugung von Biogas könnten nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch zusätzliche Einnahmequellen für die Bauern entstehen. Darüber hinaus sollen Wind- und Sonnenenergie eine größere Rollen spielen.
Stichwort Katastrophenschutzpläne: Die Grünen wollen, dass die Pläne des Kreises – speziell zum Hochwasserschutz – nicht länger geheimgehalten, sondern öffentlich gemacht werden. Gespräche mit Vertretern der Schutzgemeinschaft Bergbau und des Hochwasserschutzverbandes Niederrhein, an denen auch die Kreisverwaltung beteiligt gewesen sei, hätten gezeigt, dass es Mängel gebe. zum einen basierten die Pläne auf veraltetem Kartenmaterial, zum anderen sei bei neuen Deichen Bergematerial verwendet worden. Ähnlich einer Plombe, die aus einem Zahn ausbreche, könnte deshalb ein Deichbruch verlaufen. Und: Es wird eine intensivere Zusammenarbeit mit den Niederländern gefordert – zumal man von den Nachbarn viel lernen könne, siehe „PoldEvac“, ein computergestütztes Hochwasserkatastrophenschutzprogramm.
Stichwort Mitfahrzentrale: Angesichts des ländlich strukturierten Kreises und dem lückenhaft ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sie die Einrichtung sinnvoll. Denn dann gebe es nicht nur weniger Autos auf den Straßen, auch die Fahrkosten für die Pendler reduzierten sich deutlich. Sicherlich könnten Zweitautos sogar abgeschafft werden, meint Kück. Seine Forderung: Ein Mitfahrservice, der per Internet und per Telefon zu nutzen ist – ganz nach dem Vorbild des Kreises Kleve, wo die Angelegenheit vom Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein organisiert wird. Kosten: 7000 Euro einmalig, später 5000 Euro pro Jahr. Haushaltsrelevant sie diese Ausgabe nicht, weil sie über die ÖPNV-Umlage laufen könne, freut sich der Grünenfraktionschef.
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