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10.07.04 –
Vorgehen der CDU erneut bemängelt.
Der Ärger über die bereits von CDU und FDP entschiedene Besetzung wichtiger Posten im Weseler Kreishaus hat sich bei SPD und Grünen noch verstärkt.
Gestern gingen die beiden Fraktionsvorsitzenden Günter Crefeld (SPD) und Hubert Kück (Grüne) erneut an die Öffentlichkeit. Denn für beide steht inzwischen fest, dass die Informationen über die Bewerber früher bei CDU und FDP waren. Deren Fraktionschefs hatten sich auf Wolfgang Rabe als Nachfolger für Dr. Ansgar Müller und Bernhard Oedekoven für Dezernent Herbert Szidzik bereits im Vorfeld verständigt.
Die Parteien hätten die Listen mit den Bewerbern erst ganz kurz erhalten, eine Vorstellung oder gar Beratung habe überhaupt nicht stattfinden können, so Hubert Kück.
Deshalb habe es für seine Fraktion den Anschein, dass diese Personen bewusst angesprochen und zur Bewerbung aufgefordert worden seien - mit dem Versprechen, dann auch gewählt zu werden.
Es gehe leider nicht mehr um den besten Kandidaten, kritisiert der Grünen-Sprecher.
Hauptsache, das Parteibuch stimme.
Und was die Qualität betrifft, haben Crefeld und Kück am FDP-Kandidaten Oedekoven erhebliche Zweifel. Sozialdemokrat Crefeld erinnerte daran, dass der 43-Jährige gleich zweimal bei der Kandidatur um interessante Posten im Moerser Rathaus als nicht genügend qualifiziert abgelehnt worden sei.
Übrigens immer auch mit der CDU, wie er betonte.
Jetzt stehe der FDP-Kreisvorsitzende Terwiesche wohl in der Pflicht, Oedekoven unterbringen zu müssen.
Doch für SPD und Grüne hat Oedekoven seine Fähigkeiten für diese wesentlichen Tätigkeiten im Dezernat I des Kreises nicht nachgewiesen.
"Wir brauchen niemanden, der nur Verwaltungsabläufte prüft. Gesucht wird jemand, der innovativ nach vorne schaut."
Hubert Kück appellierte an die CDU, im Kreis nicht jemanden auf einen Chefposten zu heben, den die Parteikollegen aus Moers noch abgelehnt hätten.
Über den Mann von der CDU könne man reden, doch der FDP-Kandidat ist - laut Kück - nicht wählbar.
Dennoch werde seine Fraktion im Personalausschuss die Bewerbungen von Rabe und Oedekoven genauestens verfolgen, um anschließend ihre Entscheidung zu treffen.
Die SPD wird beide Kandidaten am Dienstag in ihre Fraktion einladen. Allerdings stellte Günter Crefeld gestern die Frage, warum die CDU in Geldern Wolfgang Rabe (50) nicht zum Bürgermeisterkandidaten aufgestellt haben, wenn er doch so erfahren und kompetent sei.
Dass die weiblichen Bewerberinnen überhaupt nicht berücksichtig worden seien, werteten SPD und Grüne als "Schlag gegen jedes Frauenförderkonzept".
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