Kück sieht Grüne auf Kurs

Hubert Kück, Fraktionssprecher der Grünen im Kreistag, zog bei der Kreismitgliederversammlung in Voerde ein positives Fazit.

04.02.07 –

Michael Lefknecht von der Bürgerinitiative "BISS" sprach zum Thema Sondermüllverbrennung

Zur ersten Kreismitgliederversammlung des Jahres hatten die Grünen ins Hotel Niederrhein in Voerde geladen. Den Anfang machte der Kreisfraktionsvorsitzende Hubert Kück. Die politische Bilanz 2006 der grünen Kreistagsfraktion könne sich sehen lassen. So habe man den Schuldenabbau des Kreises mit vorangetrieben.

Waldschule mit Modellcharakter
Zufrieden verwies Kück auch auf wesentliche Initialanträge, welche die Grünen im Bereich der ökologischen Energieversorgung durchgesetzt hätten. Hier seien die Hünxer Waldschule mit ihrer Photovoltaikanlage und dem Energiesteuerungssystem sowie der energieoptimierte Anbau des Dinslakener Berufskollegs hervorzuheben. „Diese Investitionen rechnen sich jetzt schon. Der geringe Mehrpreis bei der Installation spielt da keine Rolle.“
Nun hoffe man, dass in Zukunft auch weitere Liegenschaften des Kreises mit umweltfreundlichen und regenerativen Anlagen ausgestattet würden. „Es ist unsere Chance, grundlegende Anträge zu stellen. Ich bin sicher, dass es uns gelingt, dafür Mehrheiten im Kreistag zu bekommen“, gab sich Hubert Kück zuversichtlich.

Ersatzbrennstoff führt in die Irre
Als Referenten hatten die Grünen Michael Lefknecht von der Rheinberger Bürgerinitiative gegen Sondermüllverbrennung Solvay („BISS“) eingeladen. Lefknecht engagiert sich gegen das Ersatzbrennstoffheizkraftwerk, das die Firma Solvay in Rheinberg errichten lassen will. Wobei laut Lefknecht das Wort „Ersatzbrennstoff“ in die Irre führe. „Das ist ein verschleierndes Wort. Denn dort soll nichts anderes als Müll verbrannt werden“, sagt er.
Verhindern ließe sich laut Lefknecht das Kraftwerk wohl nicht mehr. Dafür habe man die Bürgerinitiative zu spät gegründet. Jetzt ginge es nur noch darum, für eine bessere Filtertechnik zu kämpfen. Schließlich habe sich Solvay im Genehmigungsverfahren sämtliche oberen Grenzwerte als Sande der Technik absegnen lassen. So dürfe Solvay sechs Tonnen Schwermetalle pro Jahr ausstoßen. „Aus umweltmedizinischer Sicht ist das eine Katastrophe“, sagte der Mediziner Lefknecht.

Ungenaue Angaben
Unzufrieden war auch Lissy Füllgraf nach einem Gespräch zum Erörterungstermin mit Dr. Wilfried Kleiböhmer, Leiter Umweltschutz des Solvay-Kraftwerkes in Rheinberg. „Er wollte uns schnell wieder aus seinem Büro haben. Ich habe keine genauen Angaben zum Müll und zum Bunkervolumen erhalten. Denen müssen wir genau auf die Finger schauen“, sagte die Voerder Fraktionsvorsitzende.

Stichwort Rheinberg
Maximal 400 000 Tonnen Müll sollen im Rheinberger Solvay-Kraftwerk pro Jahr verbrannt werden. Die genehmigte Emissionsmenge liegt bei 36 000 Kilogramm. Zum Vergleich: Die, mit einer modernen Filteranlage ausgerüstete Müllverbrennungsanlage Asdonkshof emittiert im Jahr 464 Kilogramm.

 

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