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14.11.02 –
Dass die Finanzierung der beiden Freiwilligenzentralen in Dinslaken und Moers in dieser Woche komplett von der Tagesordnung des Kreissozialausschusses verschwunden ist, hält Kreistagsfraktionsvorsitzender Hubert Kück schon für schlimm genug.
Dass nun dazu aber eine Verwaltungsvorlage bei ihm aufgetaucht ist, die eigentlich schon im September und Oktober hätte beraten werden sollen, aber nie an die Politiker verschickt wurde, findet der Grünensprecher alles andere als in Ordnung.
Er fragt deshalb: Wird hier seitens der Verwaltung bewusst die Tätigkeit der Freiwilligenzentralen vor die Wand gefahren?
Denn eines ist für ihn jetzt schon klar. Zahlen die beiden Standortkommunen und der Kreis nicht, ist das Aus der seit September 2000 laufenden Einrichtungen programmiert. Alle hätten von vornherein gewusst, dass Land und Arbeitsamt lediglich die Anschubfinanzierung leisten, anschließend die Unterstützung aber auf andere Schultern verteilt werden muss.
Die beteiligten Wohlfahrtsverbände, mit denen die Umweltpartei während ihrer Etatberatungen zu tun hatte, fühlten sich sichtlich verprellt.
Dass der Kreis bis heute nicht über die Zukunft der Zentralen gesprochen habe, sei eine tendenziöse Entscheidung der Landrätin, möglicherweise in Kooperation mit dem CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Georg Schmitz, der zwar seine Zustimmung zu den Zentralen gegeben habe, aber nie mit Herz und Seele dabei gewesen sei.
Dabei sei der Kreis federführend und dürfe nicht warten, bis in Dinslaken und Moers über Zuschüsse entschieden werde.
Leihoma und Gewaltprävention
Kück lobt vor allem die hohe Akzeptanz der beiden Einrichtungen. Sowohl junge als auch alte Menschen machten mit. Und: Dreiviertel von ihnen seien vorher nicht ehrenamtlich tätig gewesen. Ob Leihoma oder -opa, Altenhilfe von Vorruhe- oder Ruheständlern, Gewaltpräventionsprojekte für Kinder und Jugendliche - es handele sich um ein zukunftsträchtiges Modell.
"Wer das Ehrenamt für wichtig hält, muss zu den Freiwilligenzentralen stehen", so Kück.
Andernfalls müsse er von einer politischen Kurzschlusshandlung sprechen. Denn dann seien die 700 000 Euro, die bereits geflossen sind, in den Sand gesetzt.
Während der Kreis laut Finanzierungsvorschlag in oben genannter Vorlage demnächst 38 250 Euro statt bisher 22 241 Euro zahlen müsste, hätten Moers und Dinslaken 76 500 Euro statt bisher 8896 Euro zu tragen.
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