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01.06.16 –
Gesunde Nahrungsmittel auf den Tisch
Hubert Kück, Fraktionssprecher der Grünen im Kreistag Wesel: „Wir Grünen sind stolz auf unsere niederrheinische Kulturlandschaft, die geprägt ist durch landwirtschaftliche Nutzung. Die nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft trägt zum Erhalt der Landschaftsvielfalt im Kreis Wesel bei. Um den Erhalt der hiesigen Betriebe zu gewährleisten, setzen wir uns u.a. ein für nachhaltige Konzepte wie Vermarktung ab Hof und Regionalvermarktung. Bei der Landwirtschaftspolitik stehen für uns das Tierwohl und die hohe Qualität der Produkte im Vordergrund. Die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Milchmarkt verfolgen wir mit großer Besorgnis, weshalb wir uns selbst ein Bild machen wollten".
24 Cent pro Liter Milch
Durch einen Besuch unserer Grünen Kreistagsfraktion und Grüner Mitglieder aus Neukirchen-Vluyn und Moers beim Paschenhof in Neukirchen-Vluyn sind wir mit Betroffenen ins Gespräch gekommen und haben einen tieferen Einblick in die wirtschaftliche Situation der Milchbauernhöfe erhalten. Für Johannes und Franka Leuchtenberg, Milchviehhalter und Inhaber des Paschenhofs, ist es dramatisch, dass sie für einen Liter Milch aktuell nur noch circa 24 Cent erhalten. Sie hoffen darauf, dass sich der Milchpreis wieder auf ein für ihren Betrieb auskömmliches Niveau entwickelt. Aufgeben möchte die Familie nicht, aber Johannes Leuchtenberg sagte, dass er seinen Kindern in Zukunft wohl davon abraten werde, den Familienbetrieb weiterzuführen.
Gerrit Korte, Geschäftsführer der Kreisbauernschaft, nahm ebenfalls an dem Treffen teil. Er nährte die Hoffnung der Leuchtenbergs auf einen baldigen Preisanstieg, indem er darauf hinwies, dass es seit den 70er Jahren schon mehrfach Probleme mit Überproduktionen in der deutschen und europäischen Landwirtschaft gegeben hatte.
Reduzierung der Menge ist der beste Weg
Wir Grünen sind der Ansicht, dass Strukturen geändert werden müssen, um die Krise in den Griff zu bekommen. Da der Markt übersättigt ist, muss die produzierte Milchmenge reduziert werden. Die negative Preisspirale auf dem Milchmarkt muss gestoppt werden.
Was Einzelne tun können
Wir nutzten die gestrige Gelegenheit auch dazu, die Rolle der VerbraucherInnen zu diskutieren. Durch die Nutzung einer Milchtankstelle beispielsweise, wie sie die Familie Leuchtenberg am 25. Mai 2016 in Betrieb nahm, können VerbraucherInnen selbst Einfluss nehmen. Helga Franzkowiak, kritische Verbraucherin und Mitglied der Grünen im Kreistag, meint dazu: „Wenn regionale Produkte angeboten werden, sollte man auch zugreifen, egal ob im Geschäft oder wie hier am Automaten. Man muss nicht immer zum Bauernhof fahren, um sich mit Milch zu versorgen, aber gelegentlich sollte man das ruhig machen. Wer regionale Milch zu fairen Preisen kauft, tut den Milchbauern etwas Gutes und sich selbst das Beste."
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und die Rheinische Post berichteten am 01.06.2016 über den Termin. Klicken Sie einfach auf die Links, um zu den Artikeln zu gelangen.
Bauern im Milchpreis-Dilemma:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-moers-kamp-lintfort-neukirchen-vluyn-rheurdt-und-issum/bauern-im-milchpreis-dilemma-id11874773.html
Grüne fragen nach den Sorgen der Milchbauern:
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