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26.02.01 –
Während noch völlig ungewiss ist, was aus der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises wird, macht die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen bereits erste konkrete Vorschläge. Sie will, dass sich die Wirtschaftsförderung künftig mit der regionalen Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte beschäftigt - und zwar als Themenschwerpunkt.
Hintergrund ist die durch BSE ausgelöste Krise in der Landwirtschaft. Fraktionssprecher Hubert Kück leitete einen entsprechenden Antrag an die Landrätin weiter. Bisher blieb die Landwirtschaft in Sachen Wirtschaftsförderung außen vor. Ein Fehler, findet Kück. Schließlich müsse auch der Strukturwandel in den landwirtschaftlichen Betrieben begleitet und aktive Mittelstandsförderung betrieben werden.
Nach den ersten BSE-Fällen sei es wichtig, dass die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffe. Mehr Lebensqualität, transparentere Erzeugung und artgerechtere Tierhaltung - das fordert der Fraktionsvorsitzende. Zwar verfüge der Kreis nicht über die Mittel, eine Krise wie diese aufzufangen. Aber er könne dazu beitragen, für Lebensmittel zu werben, die gesund in der Region erzeugt wurden.
Deshalb fordert Kück die Erstellung eines Konzepts zur regionalen Vermarktung. Ferner möchte er Informationstage sowie Werbung für regionale und ökologische Produkte. Das könne beispielsweise auch in den Kantinen und Wirtschaftsbetrieben des Kreises der Fall sein. Es sollen entsprechende Gerichte in den Speiseplan aufgenommen werden.
Passend zu diesem Thema veranstaltet die Grünen-Kreistagsfraktion am Mittwoch, 28. Februar, eine Podiumsdiskussion. Thema: Wege aus der BSE-Krise. Um 19 Uhr diskutieren im Bürgerhaus Hamminkeln Dr. Heinrich David (stellvertretender Abteilungsleiter im Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft, Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen), Dr. Ernst Bückers (Landwirtschaftskammer Rheinland), Dirk Wendland (wissenschaftlicher Mitarbeiter Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen) und Thomas Michaelis (Lokale Agenda Hamminkeln). Dabei geht es unter anderem um die Förderrichtlinien in Sachen ökologische Landwirtschaft. Ferner will die Fraktion mehr Geld für die Altlastenüberprüfung. Schließlich habe die Kreisverwaltung vor, nur noch drei statt bisher fünf Gefährdungsabschätzungen pro Jahr vorzunehmen. Die Folge: Es würden 25 Jahre benötigt, um alle Ablagerungen zu bewerten, haben die Grünen ausgerechnet. Sie wollen eine zügigere Aufklärung und wissen, ob es sich um brisantes Material handelt. Eine Verdoppelung der Mittel um rund 230 000 Mark wäre dazu nötig.
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